Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 48
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0053
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Das ist mehr Gefühl als Denken. Auch bei der Untersuchung des radikalen
Monismus im indischen Brahmanismus und Buddhismus und ebenso in dem gleichartigen
Hellenismus bleibt ein Rest, eine Wirklichkeit, ein Dualismus bestehen.
„Man sieht zwar die Einheit in der Idee, aber endet dabei schließlich nur in
dem unlöslichen Widerspruch zwischen Idee und Wirklichkeit, also in einem
unüberbrückbaren Dualismus.u Den gleichen Weg der Abstraktion ist Spinoza
gegangen, derselbe Weg, den auch ein großer Teil der Monisten wählt. Dieser
Denker gelangte in seinen Spekulationen schließlich zu einem Substanzbegriff
als dem letzten Grunde der Dinge. Diese Substanz war ihm das wahrhafte Sein
und das Göttliche. (Ihm aber fehlte die intuitive Erkenntnis, mit der der indische
Pantheismus das Wesen und die Entwickelung der Monade beleuchtet und dem
Verständnisse erschließt. So blieb sein Substanzbegriff im wesentlichen inhaltlos.
Und mit Recht findet auch der Verf. in Spinozas Monismus keine zwingende
Widerlegung des naturlichen Dualismus.

Die interessante Arbeit, die im nächsten Hefte fortgesetzt wird, hätte eine
ganz andere Ansicht bekommen, wenn der Yerf. die heute so leicht zugängige
esoterische Lehre des indischen Pantheismus sich zu eigen gemacht hätte. Er
kam nicht über Spinozas Pantheismus hinaus, weil er von dieser Literatur so
wenig Kenntnis zu haben scheint, wie ehemals der große Denker. Die Annahme
wird bestätigt durch sein L'rteil über den Buddhismus, der zwar als radikaler
Monismus die Individualität als reines Nichts erachtet, im letzten Grunde aber
alle^ andere ist als der Pessimismus, für den er fortwährend verschrieen wird.

S.

Eingegangen.

Anthologie des poete*. francais eontemporains (eic.) par G. Walch, Preface
de Sullv Prud'iiomme dt rAcademie Francaise. Librairie de Ch. Delagrave-
Pans. ij Bde. geb. ä 5 frs.i

Briefkasten der Sehrtttleitung.

Herrn H. F. in Eisenach. Wegen Mangel an Kaum mußten wir leider
Ihren vorzüglichen Artikel diesmal zurückstellen, doch soll er in der nächsten
Nummer bestimmt Aufnahme finden.

Frau A. R. in Wiesbaden. Auch wir haben schon gehört, daß Herr
Ph. Braun, der Leiter des Graalordens, in nächster Zeit nach Europa kommen
will, um hier durch öffentliche Vorträge werbend für seinen Orden zu wirken.
Ob Sie beitreten sollen*' Da ist schwer zu raten. In dem Braun'schen System
ist ein großer Fehler, ohne dessen Beseitigung eine vollkommene Ausbildung
nicht möglich ist. Ph. Braun verdammt in seinen Büchern vollständig den negativen
Zustand und das ist ein sehr großes Unrecht, welches er an seinen Zöglingen
begeht, denn der negative Zustand eröffnet uns erst die geistige Eben*'
und verhilft um zu einer größeren Erkenntnis. Richtig angewendet ist er vollkommen
gefahrlos, besonder für den, der sich gleichzeitig in der Gedanken-
konzentration übt. Bitte lesen Sie K. Brandler-Pracht, Lehrbuch zur Entwickelung
der okkulten Kräfte im Menschen. Verlair M. Altmann, Leipzig.

Herrn Dr. G. R. in Basel. Natürlich sollen Sie als überzeugter Spiritist
einer Organisation beitreten. Zu diesem Zwecke empfehlen wir Ihnen, sich an
den Vorstand des Deutschen Spiritisten-Vereins zu wenden. Die Herren Feilgenhauer
in Köln a. Rhein, Pfalzerstr. 9 werden dann Ihre Aufnahme veranlassen.

Druck vjn Kail Dietmar, Langensalza.


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