Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 96
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0099
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los mit der wissenschaftlichen Astrologie befaßt hat Daß die Allgemeinheit sich
so bedingungslos diesem vorschnellen Urteil angeschlossen hat, ist wohl auch auf
den Umstand zurückzuführen, daß die Astrologie seit langer Zeit von Charlatanen
und Unwissenden als Ausbeutungsobjekt benützt worden ist. Was sie geboten
haben, waren wertlose Surrogate und dadurch erhielt das deutsche Publikum nur
ein verzerrtes und fratzenhaftes Bild dieser „königlichen Kunst*. Das beste Mittel,
die Astrologie zu reinigen, auszubauen und ihr die gerechte Würdigung zu verschaffen
, ist die Popularisierung derselben nach dem Beispiel der anderen Länder.
Zu diesem Zwecke soll also ein astrologischer Verein gegründet werden. Die
Unterzeichneten stellen daher an alle Freunde und Anhänger der Astrologie die
dringende Bitte, dieses Unternehmen durch zahlreichen Beitritt zu unterstützen.
Nach Eingang einer genügenden Anzahl von vorläufig unverbindlichen Beitrittserklärungen
wird das Weitere in dieser Zeitschrift bekannt gegeben werden. Zuschriften
in dieser Angelegenheit wolle man gefl. an die Schriftleitung richten.

Mrs. Norah Boyle, Mainz, Karl Brandler-Pracht, Schriftsteller,

Diether v. Isenburgstr. 5. Lahr in Baden.

Georg Seers, Philologe, München. F. Schwab, Schriftsteiler, Heidelberg,

Anton Balawelder, Ober-Ing., Lahr. Kettengasse 23.

Erich Mayr, cand. phil., Innsbruck. Frau Ida Dunkelberg in Bad Tölz.

Ernst Tiede, Schrittst, Marienwerder. Emil Beck, Hauptlehrer. Balingen.

Spaltung der Persönlichkeit. Einer der merkwürdigsten Fälle ^vielfältiger
Persönlichkeit", der je beobachtet wurde, ist, wie der „Lancet* berichtet,
kürzlich der Londoner Gesellschaft für Seelenforschung vorgestellt worden Die
Patientin ist ein Mädchen zwischen 12 und 13 Jahren, in dem sich nicht weniger
ais 10 ganz verschiedene Zustande des Seelenlebens, gleichsam 10 Persönlichkeiten,
entwickelt haben. Es stammt von gesunden Eltern ab und war selbst körperlich
und geistig gesund, bis es Influenza bekam. Darnach machten sich die Veränderungen
der Persönlichkeit bemerkbar, die in sehr verschiedener Weise, plötzlich
oder allmählich, in Erscheinung traten. In einigen Zuständen wußte das Mädchen
gar nichts, in anderen nur teilweise von seinem Leben während der anderen Zustände
. Fähigkeiten, wie Zeichnen, Schreiben, und auch normale Fähigkeiten, die
das Mädchen in gewissen Zuständen hatte, gingen in anderen wieder verloren. In
einem Zustand, in dem es auch blind war, zeichnete es nur mit Hilfe des Tastsinns
, der sich ganz besonders entwickelte. Der Charakter und das Benehmen in
den verschiedenen Zuständen wichen sehr von einander ab. Die verschiedenen
Phasen dauerten ungleich lange, von wenigen Minuten bis zu 10 Wochen. Allmählich
kam der normale Zustand immer seltener und dauerte immer kürzere Zeit, bis
er schliesslich ganz verschwand. Diese Wandlungen dauerten im ganzen etwa drei
Jahre, bis schließlich ein besonders anormaler Zustand eintrat, in dem sich die
Patientin jetzt noch befindet. Sie ist in diesem Zustand aber durchaus intelligent
und kann arbeiten.

Von unseren Gegnern, Unter dem Titel: „Eine Zeitung für Verstorbene"
war kürzlich in der „Berliner Morgenpost41 das folgende journalistische Kunststück
zu lesen: „In Marseille ist soeben die erste Nummer eines neuen journalistischen
Unternehmens erschienen, das in textlicher Beziehung und hinsichtlich seiner typographischen
Ausstattung, soweit Gutenbergs Kunst reicht, wohl schwerlich seinesgleichen
hat. Auf schwarzem Papier in feuerroten Typen gedruckt und mit zahlreichen
Emblemen des Todes geschmückt, präsentiert sich das Journal L'autre monde
in appetitlichsterWeise als Spezialorgan für abgeschiedene Geister. Dem Aeußeren entspricht
der Inhalt Das Blatt schließt sich der Form nach genau an die größeren Pariser
Organe an, enthält Leitartikel, Lokalnachrichten, Kammer-, Familiennachrichten,
Inserate usw., alles dem Geschmack und dem Interesse der Seligen entsprechend.


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