Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 117
(PDF, 135 MB)
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wären; während die, den Schicksalen des Geborenen entsprechenden
Regeln — als nicht für die Orte passend — dem astrologischen Rechner
öfter verloren gehen könnten. Zu dieser Vermutung gelangte ich durch
die Umrechnung von Horoskopen geschichtlicher Personen, aus der
mittelalterlich gebräuchlichen Manier in eine der Natur mehr entsprechende
Methode, und durch die daraus hervorgehende Zutrefflichkeit der für das
Schicksal des Geborenen ermittelten Sprüche.

Die mittelalterlich gebräuchlichen Methoden der „Häuserberechnung"
des Horoskops nach der aequalen als wie auch nach der inaequalen
Manier setze ich als bekannt voraus (das „Mathematisch-instruktive Lehrbuch
der Astrologie" von Karl Brandler-Pracht, Leipzig 1905, lehrt auf
Seite 49—73 eingehend das Verfahren dieser Methoden, und gibt im
Übrigen überhaupt Aufschluß über alle Fragen der Astrologie). In
folgenden Sätzen beabsichtige ich daher nur auf die sich zeitweise herausstellende
Unhaltbarkeit dieser Methoden hinzuweisen, und gleichzeitig zu
zeigen, daß dem Astrologen des klassischen Altertums eine andere
„Natürliche Methode" der Häuserberechnung bekannt gewesen zu sein
scheint.

Da die Tages- und Nachteinteilung mit den Häusern des Horoskops
sehr enge verbunden ist, wird es notwendig, erst hierüber einiges
zu berichten.

Der Tages- bezw. Nachtanfang wurde von verschiedenen Völkern
verschieden angesetzt Aus den Überlieferungen babylonischer Zeit ersehen
wir, daß die Alten jene Zeit als Tag bezeichneten, in welcher die
Sonne unter dem Horizonte steht. Aber auch von den Römern und
anderen Völkern vernehmen wir, daß bei ihnen nach dieser natürlichen
Tages- und Nachteinteilung gelegentlich gerechnet wurde. Da jedoch
wegen der nicht senkrechten Neigung der Erdachse gegen die Ebene
der Erdbahn und der dadurch bedingten veränderlichen Abweichung der
Sonne vom Äquator, die Zeitdauer des Tages — und somit auch die
der Nacht — für die verschiedenen Orte der Erde und die verschiedenen
Zeitabschnitte im Jahr sehr verschieden ist, erwies sich für das praktische
Leben die Rechnung nach dem „Natürlichen Tage" als unpraktisch,
weshalb die Menschen einer bequemeren Zeitrechnung wegen, die Einteilung
eines künstlicher! Tages von gleichmäßiger Zeitdauer ersannen.
Außer nach diesem astrologisch natürlichen Tage rechnete man im
bürgerlichen Leben bei den Römern als wie auch heute noch bei uns,
und bei den Chinesen schon seit dem Jahre 1122 v. Chr., nach einem
„Bürgerlichen Tage", welcher von Mitternacht bis Mitternacht reichte.
Da aber wegen des Standes der Sonne zur Mitternachtszeit unter dem
Horizonte deren Stand schwerer genau zu bestimmen war, wurde ferner
der „Astronomische Tag" eingeführt — welche Zeitrechnung bei den
Chinesen schon seit 1766 Jahren v. Chr. üblich war — und nach welcher
der Tag die Zeit umfaßt, welche zwischen den Zeitpunkten zweier Kul-

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