Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 119
(PDF, 135 MB)
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etwa bei solchen mit Wasserköpfen oder wo apoplektische Insulte eine
Rolle spielen. Man hat ferner gefunden, daß bei einem großen Gehirn hervorragender
Menschen auch ein großer Windungsreichtum der verschiedenen
Gehirnlappen vorhanden war, was einer ebensolchen geistigen Vielseitigkeit
entspricht In Bezug auf Gewicht und Ausbildung beschreibt Retzius
das Gehirn des schwedischen Professors Adam Siljeström, eines bedeutenden
Physikers und Pädagogen. Retzius schreibt, daß dieses Gehirn
beinahe die von dem Astronomen Hugo Gylden und der Mathematikerin
Sanja Kovalewska übertraf, denn es wog 1422 gr. und wies besonders
in Stirn und Schläfengegend einen außerordentlichen Windungsreichtum
auf. Auch zeigte es die für eine so hohe Begabung eigentümliche
Asymmetrie der beiden Gehirnhälften, das heißt, die beiden Hemisphären
waren an Furchen und Windungen in den gegenüberliegenden Teilen
sehr verschieden. Ein normales Gehirn wiegt beim Manne gewöhnlich
über 1300 gr., bei der Frau durchschnittlich 125 gr. weniger. Es erreicht
seine bleibende Größe meist schon im 7. bis 8. Jahr, auch das bleibende
Gewichtsmaß. Die Windungen und Furchen der Oberhaut des Gehirns
bilden sich jedoch je nach Erziehung oder Beschäftigung weiterhin aus.
Was die Einteilung des Gehirns betrifft, so kann man jetzt eine ziemliche
Einigkeit der Autoren bemerken. Man sieht auch schon auf den ersten
Blick an einem Gehirn 3 Teile, nämlich das Großhirn, das Kleinhirn und
das Mittelhirn. In Ebbinghaus, Psychologie befinden sich recht ausführliche
Zeichnungen und Erklärungen der 3 Hauptteile des Gehirns und
hauptsächlich der einzelnen Hirnlappen. Alle Hirnlappen und mit Namen
belegte Furchen hier anzuführen würde zu weit führen. Die neuesten
Forschungen in Bezug auf die Sinneszentren in den einzelnen Gehirnteilen
haben weiterhin Call wieder einmal Recht geben müssen. In
jeder Hirnhemisphäre hat man in der Stirngegend den Vorderlappen
mit je 3 Windungen. In der dritten dieser Windungen hat nun Broca
das Sprachzentrum entdeckt, also doch nur bestätigen können, was Gall
schon so viel früher fand. Man hat noch mehrere solcher Sinneszentren
mittelst des Tierversuches festgestellt, indem man bei Tauben, Kaninchen
u. s. w. einen Gehirnteil exstirpierte und die Wirkungen beobachtete.
(Ebbinghaus.)

Gall selbst, auch Professor Flechsig nahmen für die Grundsinne
4 Hauptzentren an: nämlich 1. das Zentrum des intellektuellen
Organs, 2. das Zentrum des Gefühls, 3. das Zentrum der Organe der
selbstsüchtigen Eigenschaften, 4. das Zentrum der Trieborgane. Wendet
man seine Aufmerksamkeit den phrenologischen Organen nun selbst zu?
so findet man den ganzen Schädel in Vorder-, Ober- und Hinterkopf
eingeteilt. In Scheves Werk über die Phrenologie ist das System sehr
eingehend beschrieben. Im phrenologischen Vorderkopf finden wir an
der Stirnpartie den kompliziertesten Teil der Sinneszentren. Hier liegen
z. B. angefangen an der Nasenwurzel in gerader Linie hinauf zum Ober-


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