Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 131
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0134
— lai —

Körper leben. Liebe ist eine Kraft, welche weder durch Raum und Zeit
aulgehalten, noch vernichtet werden kann.

Man hat oft das Leben in der Himmelswelt als eine Täuschung
bezeichnet; doch ist dasselbe in gewisser Hinsicht viel realer als das
kurze Leben der materialistischen Sinneswelt Die Dauer des himmlischen
Daseins zwischen zwei Erdenleben beträgt für den gewöhnlichen Durchschnittsmenschen
ungefähr das zwanzigfache des Erdendaseins; wenn
wir dieses zu achtzig Jahren rechnen, also sechzehnhundert Jahre. Diese
Lehren und Berechnungen stammen von Weisen des Ostens, welche die
Entwicklungsgeschichte des Weltalls nnd des Menschen weit besser kennen,
als die Gelehrten unserer Schule.

Je intensiver und lebendiger das innere, göttliche Leben des Menschen
wird, desto länger dauert sein Aufenthalt in den Sphären des Devachan,
desto näher kommt er der Wahrheit, bis er endlich alle Illusionen überwunden
hat und eins geworden ist mit dem göttlichen Allselbstbewußtsein
, welches vom Apostel Paulus Theosophia (= Göttliche Weisheit)
genannt wird.

Die Zahl der menschlichen Seelen in der jetzigen Schöpfungsperiode
(Manvantara) bleibt sich immer gleich; es können die Seelen weder sterben,
noch werden neue geschaffen. Sie verwandeln sich nur und treten in
anderen Formen wieder ins Dasein. Alles, was einen Anfang hat, muß
wieder ein Ende nehmen, nur das Eine Leben, welches den Wesenskern
des Menschen bildet, ist ohne Anfang und Ende.

Durch diesen Wesenskern besteht das Bewußtsein des Menschen
nach dem Tode weiter und schreitet geistig fort. Man denke sich einen
Auswanderer, der sein Haus verläßt, um ein fremdes Land aufzusuchen.
Den Erlös seines Besitzes nimmt er mit sich. Wie aber dem Auswanderer
am meisten seine persönlichen Fähigkeiten und Eigenschaften von Nutzen
sein werden, so sind auch der Seele, wenn sie den Körper verlassen hat,
nur die erworbenen geistigen Fähigkeiten, edlen Eigenschaften und die
erkannten unsterblichen Wahrheiten von Nutzen. Die niedere Natur des
Menschen dagegen mit ihren vergänglichen Kostbarkeiten, Meinungen,
Theorien, Hypothesen, angenommenen Glaubensartikel, Titel, Würden, persönlichen
Neigungen und Abneigungen, Hassen und Lieben ist nicht unsterblich
und kann deshalb in das Reich Gottes nicht eingehen.

Sehr treffend sagt ein christlicher Mystiker Angelus Silesius (J°h.
Scheffler):

„Ein Mensch, der siehet Gott, ein Tier den Erdkloß an;
Aus diesem, was er ist, ein jeder sehen kann.0

(Fortsetzung folgt.)

Zentralblatt für Okkultismus.

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