Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 154
(PDF, 135 MB)
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z. B. die Tatsache, daß die Erde wandelnde magnetische Pole besitzt,
die nach ganz bestimmten zyklischen Gesetzen kreisen. Welche Erklärung
hat die Wissenschaft hierfür?

De Beroaldo erklärt nun die Entstehung von Ebbe und Flut wie
folgt: „Die Erde bewegt sich um die Sonne in Wellenlinien. Innerhalb
24 Stunden durchläuft die Erde einen Wellenberg und ein Wellental. Indem
die Erde von den 2 Repulsionsknoten hin und her gedrängt wird, muß
das Meer abwechselnd eine niedrige und höhere Lage einnehmen. Nach
dieser Voraussetzung gebe es alle 12 Stunden auf jeder Halbkugel nur
einmal Ebbe und Flut, die derart wechseln würde, daß bei uns Ebbe
einträfe, wenn auf der südlichen Halbkugel Flut wäre und umgekehrt. Da
keine Erhebung des Meeres ohne entsprechende Versenkung desselben
stattfinden kann, so geschieht es, daß, wenn das Meer sich am Zenith
senkt, es am Horizont anschwellen, folglich am Nadir sich auch senken
müsse.*) Aus Grund dessen erhält man statt alle 12 Stunden von 6
zu 6 Stunden auf jeder Halbkugel einmal Ebbe und Flut, daher in 24
Stunden 2 mal Ebbe und 2 mal Flut."

Wie man sieht, versucht de Beroaldo, Ebbe und Flut lediglich
durch die positive und negative Wellenbewegung der Erde um
die Sonne zu erklären. Er spricht dem Mond jeden Einfluß ab, wahrscheinlich
kam er nicht auf den Einfall der Zerlegung der Mondattraktion
P in eine Radial- und Tangentialkomponente und Integration der letzteren.
Durch P kann allerdings nie eine direkte Hubwirkung weder in A noch

Fig. 5.

*) Mit dieser Behauptung ist der Verfasser dieses Aufsatzes nicht ganz einverstanden
. Die Betrachtung der Figur 3 erklärt sofort, daß das Meer sehr wohl
am Zenith und Horizont sich erheben und nur am Nadir sich senken kann. Dies
unter der ausdrücklichen Voraussetzung, daü nur die Attraktion des Mondes und
der Sonne als Ursachen der Gezeiten angenommen werden, sowie des Umstandes,
daß das Meer mindestens eine Hemisphäre ohne Landunterbrechung umspült. Ist

dies aber nicht der Fall, d. h. treten von
Nord nach Süd verlaufende, trennende
Landmassen etwa bei M und N auf,
(man denke an Nord- und Südamerika) so
wird sich die Verteilung der Flutwellen
nach beistehender Figur 5 gestalten. Bei
Ii tritt aber dadurch abermals keine Er*
hebung des Meeres auf! Hingegen ist Flut
in Ebbe in ß und abermals Flut in A,
Ebbe in y und Flut in d. An der Landenge
von Panama treten die Verhältnisse, wie
bei M dargestellt, tatsächlich auf. Dies
wurde im Projekt des Panamakanales berücksichtigt: „Da bei Colon (atlantische
Seite) die Ebbe 9 Stunden später eintritt als in Panama und hier die Niveaudifferenz
zwischen Ebbe und Flut bedeutend ist (bis zu 6 Meter), so schienen bei Colon
doppelte Flut-, bei Panama Ebbe- und I lutschleuüen notwendig." In dieser Tatsache
sieht der Verfasser eine Bekräftigung für die Richtigkeit seiner Darlegungen.


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