Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 161
(PDF, 135 MB)
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von mir durch Klugheit und die Tugend überwunden worden: und was
von Lastern vermöge einer verderblichen Mischung in mir war, hat die
mir innewohnende Göttlichkeit (Divinitas) gemildert." — Woran 'wir also
leiden, das wird durch den Einfluß der Sterne veranlagt und herbeigeführt,
kann aber durch das Göttliche in uns bekämpft werden. Deshalb ist
auch das Gesetz notwendig geworden, damit durch Hilfe desselben
der göttliche Geist die verderblichen Lüste des Körpers überwinden
könne; aber auch die Gesetze stehen unter der Gewalt des Schicksais
und der Notwendigkeit." Mit dieser Wendung ist Firmicus /um Schicksal
(Fatum) gelangt, dessen Gewalt und Unabwendbarkcit er durch Beispiele
aus der Geschichte illustriert, die das Unglück der Tugendhaften
und das Glück der Lasterhaften vor Augen führen. Dahin gehören der
Tod des Sokrates, der Undank gegen Alcibiades, die Sklaverei des Plato,
der Schiffbruch des Pythagoras, wovon sie weder ihre Weisheit, noch
ihre Tugend befreien konnte. Auch das Schicksal des Mihla Jos. Themi-
stokles, Marius und Sulla wird auf gleiche Weise erörtert. — Darnach
kehrt Firmicus zur Begründung der Farben und National eigcntümlich-
keiten ganzer Völker zurück. Er erläutert, daß es zwar Einwirkung der
Zonen sei, ob jemand schwarz oder weiß werde, Einwirkung der Sterne
dagegen, daß innerhalb dieser Farbenverschiedenheit noch so viele verschiedene
und ungleiche Nuancierungen und Formen vorkämen, und daß
auch der Volkscharakter die verschiedensten Abstufungen zeige. — Soweit
Firmicus. — So erging es denn der Astrologie bei heitiger Gegnerschaft
und begeisterter Anhängerschalt, wie auch anderen Lehren und
Religionsformen, die höhere Mächte involvierten. Auch die Astrologie
hat im Wandel der Zeiten alle Stadien vom Hosiannaii bis Golgatha durchlaufen
; auch ihr sind fanatische Verfolger, wi? auch Märtyrer cr>iand^u.
Auch sie ist rein und lauter zur Welt gekommen, dann durch l'nwis^en'ie
entstellt, durch Spekulanten gemißbraucht. \on der Menge \ erupglunpH
und in den Staub gezogen worden, um schließlich immer \\;cd«r gleich
dem Phönix aus der Asche, geläutert und in jugendirisclK neu zu erstehen
. — Heutzutage, wo man nicht mehr von einer Religion der Stern«\
wohl aber von einer Physik derselben sprechen darf. — wo der clektro-
motorische Einfluß der einzelnen Planeten au; die Dinge der Erde schon
ziffermäßig festgestellt ist, kann über ihre direkten Cinrlüsse auch bezüglich
der biologischen Erscheinungswelt ke:n Zweifel mehr obwalten.
Diese erweiterte Erkenntnis der harmonischen Einheit der Weh bringt
Irdisches und Himmlisches in jenen versöhnlichen Einkl^g. die unser
Geist frei von jeder .Übernatürlichkeit" verständlich, vern><nmU weil er
Geist ist von unserm Geist, entkleidet von den Spukgewändern unglaubhafter
Dogmen und Mysterien, die wir gern sensationssiiehtigen Giaubens-
hysterikern überlassen wollen. — Wenn die MaterL des Mensehenlcibes
sich im sog. Tode chemisch wandelt bis zur individuellen Formlosigkc u.
so ändert auch die geistige Funktion ihre Kraftform zur Individualität-


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