Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 192
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0195
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behandlung übernimmt, heißt Luise Klugermann und wohnt in Freiburg in
Baden, Stühlingerstr. 12. Unseres Ermessens nach dürfte sie, bei richtiger Ausbildung
, auch ein vorzügliches spiritistisches Medium werden. Die Schriftleitung.

Aus Kaiserslautern. Wie wir erfahren, wurde am 11. September die
„Theosophische Gesellschaft Rheinpfalz" zu Kaiserslautern gegründet und unser
verdienter Mitarbeiter Herr Rudolf Schneider zum Vorsitzenden erwählt. Wir
wünschen der Vereinigung eine gedeihliche Entwicklung und regen Fortschritt.

Die Schriftleitung.

Frage: Ist die Feuerbestattung für den Astralleib günstig oder
ungünstig?

Die Beantwortung möchte ich mit einem Vorfalle beginnen, der einer mir
bekannten Dame widerfahren ist. Selbige hatte eine 17—18jährige Tochter, die
infolge frühzeitiger Einführung in die indisch-theosophischen Lehren sehr vergeistigt,
ja fast asketisch geworden war. Die Folge war ein geschwächter Körper, der Krankheitseinflüssen
keinen Widerstand leisten konnte und die weiteren Folgen einer
notwendig gewordenen Operation waren monntelanges Leiden mit darauffolgendem
Tod. Die Mutter, eine Naturheilkundige, war eine kräftige und resolute Frau.
Überzeugt, daß die Feuerbestattung zur Vernichtung aller Ansteckungsstoffe das
beste Mittel sei, Heß sie die Leiche ihres Kindes einäschern.

Einige Zeit darauf wurde die Frau sehr unruhig und fühlte sich bedrückt und
geängstigt. Sie erklärte ihren Bekannten, daß ihre Tochter in ihrer Nähe sein müsse,
das Gefühl eines fremden Verlangens und Einflusses verlasse sie gar nicht mehr.
Nach einigen Wochen inneren Kampfes mit dem Angstgefühl entschloß sich die
Dame, eine Familie, in der die Hausfrau somnambul war, aufzusuchen und durch
sie als Hör- und Schreibmedium sich zu erkundigen. Hier wurde ihr nun eine
ganz unerwartete Mitteilung. Es wurde erklärt: deine Tochter leidet unter der Verbrennung
des irdischen Körpers, weil noch die Lebenskräfte des geistigen, d. h.
des Astralkörpers zu den irdischen Bestandteilen sich hingezogen fühlen. Das
Band ist durch die Verbrennung zu gewaltsam zerissen, der Astralkörper sucht
einen Ruhepunkt, der sonst in der Nähe des irdischen Körpers noch eine Zeit lang
ist. Der Körper fehlt; die den jugendlichen Astralkörper an das irdische fesselnde
Lebenskraft ist noch da, deshalb sucht die Tochter bei der Mutter einen Aufenthalt.
Wenn sich der Astralkörper der Tochter in die neue Lage und den Verlust gefunden
hat, wird das Leiden sich verlieren.

Die Mutter hatte geglaubt, daß die Tochter durch die Einäscherung des
Körpers größere Ruhe erhalten sollte und zwar durch Zerstörung der Verbindung,
statt dessen war ein Leiden entstanden, da die astrale Erdgebundenheit überhaupt
nicht zu zerstören geht. (Das sogenannte magnetische Band.)

Hierzu möchte ich noch bemerken, daß es sich in diesem Falle um einen
jugendlichen Astraikörper, der seine Kräfte noch gar nicht in die irdischen Stoffe
abgestoßen hatte, handelte. Die Kraft zum Bilden des physischen Körpers war
noch gar nicht ganz in Tätigkeit gesetzt worden. Die mystische Treibhauskultur
der Seele hatte daran nichts geändert. Deshalb waren die Bande an den irdischen
Stoff noch so intensiv. Würde der Mensch alt geworden sein, so wäre das Band
morsch und schwach, und der geistige Mensch fühlte sich höchstens durch seine
Charaktereigenschaften, wie Geiz und Genuß, zurückgehalten. Hätte die junge Dame
andererseits sich nicht so vergeistigt, so wäre ihr das Gebundensein nicht so
empfindbar gewesen. Sie hätte sich leichter an Gleichstufiges anschließen können,
statt mit der mystischen ÜberempFindlichkeit sich herumzuquälen.


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