Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 193
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
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Man muß also auch die Feuerbestattung von zwei Seiten ansehen. Dem
sinnlichen Menschen, der sich überhaupt nicht weiter sehnt und nur den Kreis des
altgewohnten Lebens aufsucht, wird das Verbrennen des Körpers nicht viel ausmachen
. Man weiß ja durch Hellseher, daß sich viele der niedrig gesinnten Abgeschiedenen
weder um ihre Familie noch um ihren alten Körper kümmern. Dagegen
sind die Empfindlichen schon durch Rücksichtslosigkeiten der Hinterbliebenen
gegen Anordnungen und Behandlung der Leiche verletzt Wie sehr muß es dem
Geiste da schmerzen, wenn er glaubt in eine Seligkeit des Nirwana zu gelangen,
und findet dann, daß er noch an den Kreislauf gebunden ist, und daß man ihm
das Letzte genommen hat, an das sich die überempfindlich gemachte Seele
sonst noch klammern kann. E. F.

Bücherbesprechung.

i. Die großen Eingeweihten. Skizze einer Geheimlehre der Religionen.
Rama — Krishna — Hermes — Moses — Orpheus — Pythagoras — Plato
— Jesus. Von Edouard Schure. Autorisierte Übersetzung von M. v. Sivers.
Verlag M. Altmann, Leipzig, 1907. Geb. 6 Mk., brosch. 5 Mk.

Schure braucht wohl nicht erst angerühmt zu werden. Dieser geistvolle
französische Schriftsteller, dieser hohe Idealist, der in seiner Person in glücklicher
Verbindung den Künstler, Forscher und Seher vereint, hat sich mit diesem
Buche ein großes Verdienst um die Menschheit erworben und besonders jene
werden ihm dankbar sein, die es sich zur Aufgabe des Lebens gemacht haben,
ihre Blicke aufwärts zu richten und das Geistige in der Welt zu erforschen.
Und deren sind nicht wenige, das beweist uns der L'mstand, daß dieses Buch
in seiner französischen Ausgabe bereits 8 Auflagen erlebt hat. Hier kann man
abermals sehen, daß wir vor der Renaissance der Geheimwissenschaften stehen.
Von diesem Glauben ist auch Schure durchdrungen. Sein Buch über die großen
Eingeweihten, die wahrhaft Erleuchteten, „Initiierten", diese größten Seher der
Welt, die sich in geistiger Vereinigung in Jesus Christus konzentrieren, klingt
mit dem Mahnwort an Europa aus, das soziale Werk Christi zu vollenden, an
der Spitze der Zivilisation voranzuschreiten und mit dem Vermächtnis der großen
„Initiierten", mit dem „Liebeswort" das magnetische Band zu schmieden zwischen
Wissenschaften und Künsten, zwischen Religionen und Völkern, bis dieses Liebeswort
zum „universellen" Worte werden würde. — Diese ewige Wahrheit, die
uns besonders durch Christus so rein übermittelt wurde, muß einmal siegen,
wenn auch heute der weitaus größte Teil der Menschheit noch durch den Einfluß
von Materialismus, Skeptizismus und Positivismus eine falsche oder getrübte
Anschauung davon hat. Diese Wahrheit liegt verborgen in der höchsten Wissenschaft
, der „esoterischen Lehre". Die geistige Zusammengehörigkeit, das gemeinsame
Ziel der großen „Erleuchteten" wird von Schure in einem prächtigen Bilde
gezeichnet. Er läßt Rama den Zugang zum Tempel zeigen, Krishna und Hermes
geben den Schlüssel dazu, Muses, Orpheus und Pythagoras öffnen das Innere
und Jesus Christus ist das Heiligtum selbst. Jeder dieser großen Eingeweihten
verkörpert eine der großen Religionen, und aus ihrer Reihenfolge kann man die
Evolutionslinie erkennen, die die Menschheit gegangen ist seit den uralten Zeiten
der Arier und Egypter. jeder von ihnen hatte in seinem Leben Augenblicke
der Ausstrahlung der „zentralen Wahrheit" und die dadurch erworbene hohe
Erkenntnis veranlaßte sie durch Lehre und Vorbild fördernd auf die Menschheit
einzuwirken und ihr immer wieder den richtigen Weg zu weisen. In Schures
Buche ist der innere Zusammenhang aller Religionen und ihre Abstammung von


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