Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 202
(PDF, 135 MB)
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der beiden ewig in einander greifenden Weltordnungen erreicht werden.
Alles, was ist, hat Ursache und Endziel; es gibt in der ganzen Welt
keine Erscheinung ohne diese beiden Momente. Im kleinen muß solches
jeder erkennen, und im großen wird es von so vielen geleugnet, denen
es an höheren Gesichtspunkten und an Neigung fehlt, genauer nachzudenken
. Wer den Begriff der Individualität nur einigermaßen bestimmt
zu gestalten fähig ist und die Bedeutung dessen im Weltenall ungefähr
ermißt, gibt keinen Augenblick dem Zweifel Raum, daß im Weltenplan
gerade das Individuum die Achse ausmache, um welche alles und jedes
Geschehnis sich dreht. Gott braucht Einzelwesen unvernichtbarer Sorte
mit einem gewissen Maß von Freiheit versehen, zur Erfüllung seiner erhabenen
Weltpolitik.

Gleichwie Schauspieler und Statisten notwendig sein müssen, um
auf der Bühne der Kunst bestimmte Aufgaben zu vollbringen, ebenso
ist es erforderlich, daß Wesen der verschiedensten Art die Himmelskörper
bevölkern, um durch ihr Leben und Weben allen den großen
und kleinen Zwecken zu dienen, welche in der physischen und moralischen
Weltordnung liegen. Die kosmischen Lebensperioden der
Wesen sind bedingungslose Voraussetzung dieses Dienstes, weil nur
innerhalb ihrer Grenzen die notwendige fortschreitende Entwicklung erreichbar
wird. Auch kann ohne dauernde Weiterentwicklung der Seele
dies alles nicht erreicht werden, also muß die Seele unzerstörbar sein,
ihren individuellen Charakter unverbrüchlich beibehalten und, an innerer
Freiheit zunehmend, fortschreitend sich ausgestalten, Ware die Welt
etwas rein mechanisches, was selbst in Wirklichkeit überhaupt g<\r nicht
sein könnte, so gäbe es keine Individuen, keine Individualität. Da die
letzteren existieren, kann die Welt nicht etwas mechanisches und zwecklos
sein, sondern muß seelisch zuerst und zuletzt und nebenbei mechanisch
sein, und bedingungslos Zweck haben. Wo Zwecke sind, wo
individuelles Leben, wo strengste Normen walten und Psyche und Physik
ewig auf einander wirken und einander bedingen, da besteht ein ewiges
Reich, in welchem von den Wesen Arbeit zu vollbringen ist für die
Wesen, für das Reich und für den Urheber alles Seins.

In der stofflichen Periode der Existenz dürfte, auch nicht von der
erleuchtetsten Kreatur, der eigentliche Zweck der Universen und was dahinter
liegt nie erraten werden. Sehr viele Denker machten indessen den
Versuch hinter den Vorhang zu blicken; aliein sie sahen zu kurz und
nebenbei bemerkt, durch die menschlich kleine Brille.

Wer wissen will wie es mit dem Maße von Glückseligkeit auf der
Rinde des Planeten steht, tue zweierlei: er betrachte des genauem das
Leben jener Tiere, welche mit dem Menschen und seinen fluchwürdigen
Missetaten in gar keine Berührung kommen, und er denke sich den gesitteten
Menschen nicht als Sklaven des egoistischen Systems des tan-
tum-quantum, sondern als Vollbringer des Systems der altruistischen


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