Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 203
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0206
Gegenseitigkeit. Da wird er eine unglaubliche Menge von Glückseligkeit
auf Erden linden und zu der Erkenntnis gelangen, daß nicht Gott
und weiter die Natur Unglückseligkeit setzen, sondern daß der Mensch
durch Mißbrauch seiner Freiheit und durch Gebrauch infernalischer Niedertracht
solches nahezu ganz allein besorge. Hieraus geht deutlich hervor,
daß der göttliche Weltenplan nicht auf Unglückseligkeit rechne, sondern
auf Glückseligkeit, die zu aller Vervollkommnung und Veredlung notwendig
gehört, daß diese Glückseligkeit jedoch immer nur Mittel sein
könne und niemals Zweck. Wäre Glückseligkeit Endziel, so gehörten
Religion und Moral zu den Unmöglichkeiten; aber diese beiden kommen
immer spontan zum Vorschein und zum Fenster hinein, wenn sie zur
Türe hinausgejagt wurden. Aus diesen und anderen Gründen ist das
normale Sein der Kreaturen kein Rennen nach falscher Glückseligkeit,
sondern geht nach höheren Zielen, zu deren Ermessung ein höherer Maßstab
erfordert wird, und nach höherer Glückseligkeit als Mittel zum Zweck.

Es sei gestattet, auf diesen Gegenstand noch einige Blicke zu
werfen. Von jedem Individuum wird normale Glückseligkeit in anderem
Maße erreicht, und diejenigen entarteten Einzelwesen, welche falsches
Glück erstreben, gewinnen davon nicht gleiche, sondern sehr verschiedene
Mengen. Wieviel nun von normaler Glückseligkeit erreicht wird, ist
eine Frage des Hintertreffens: die Frage des Vordertreffens ist, daß dieselbe
erlangt wird; solches ist unter den naturgemäßen Verhältnissen
immer der Fall, und da erlangt jedes Individuum gerade so viel, als zur
Vollbringung seiner Aufgaben und Erfüllung des großen Weltenplans
notwendig ist. Diese naturgemäßen Beziehungen müssen da hergestellt
werden, wo dieselben nicht walten; wie solches zu geschehen habe,
wurde von mir in mehrefen meiner Werke genauer angedeutet. Daß
Glückseligkeit nicht das Ziel des Weltplanes ausmache, kann gewiß geglaubt
werden; daß sie aber niemals erreicht werde, widerspricht der
täglichen Erfahrung im Leben der Tiere. Solches wäre garnicht möglich
und das gesamte Leben wäre konzentrierte Schwefelsäure, wenn nicht
jedes Individuum eine mehr oder minder große Menge von Glückseligkeit
gewönne und die Anlage zu dieser Erwerbung mit zur Welt brächte.
Unrichtige Stellung.zur Glückseligkeit in den Systemen mancher Philosophen
und Religiösen, sowie ungenügende Scheidung wahrer Glückseligkeit
von falscher, führt auf normwidrige Weltanschauung zurück,
auf vorgefaßte Meinung und Arbeit mit allzu kleinem Maßstab. Pflegen
irdische Wesen gleichlaufend mit dem Geist auch das Gemüt, sowie
des Leibes und der Seele Gesundheit, werden sie gleichmäßig weiser,
besser und gesunder, und wird ihre Weltanschauung naturgemäß, so verlassen
Schrullen die Seele, Schlacken den Leib und die Wesen beginnen
aus Dunkelheit und Wirrsal zu helleren Regionen emporzusteigen. Leugneten
sie ehedem den großen Weltenplan, so erkennen sie nun dessen Vorhandensein
.


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