Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 208
(PDF, 135 MB)
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fahrungen und experimentelle Forschungen wissenschaftlich beweisen
können.

Mögen sie also immerhin bei ihrer Verneinung bleiben; wir Okkultisten
wissen, daß uns die Zukunft gehört, weil wir kein Dogma kennen
— und das ist eine Verneinung ohne erfahrungsgemäße Begründung
auch — sondern streng naturwissenschaftlich bleiben, allerdings weit
über die Grenzen hinausgehen, die von Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit
der wissenschaftlichen Forschung gezogen wurden.

II.

Nur andeutungsweise konnte ich im vorigen Aufsatze die Entwicklungsgeschichte
des Gottesbegrifies in der Menschheit streifen, um ihr
die Tatsache zu entnehmen, daß das Bild der Gottheit sich ebenso entwickelt
hat, wie die Menschheit selbst. Es liegen ihm richtige Grundgedanken
zu Grunde, die nur von dem farbenschillernden Mantel der
Phantasie-Dichtungen so umhüllt wurden, dass die späteren Schüler der
großen Religionsstifter die Schale zur Hauptsache machten und den
Kern fallen ließen, den ihnen ihr Meister ursprünglich, noch ziemlich
leicht als Hauptsache erkennbar, darreichte.

Daß dieser Entwicklung des Gottesbegriffes Wahrheiten zu Grunde
lagen, als Ausgangspunkte derselben, liegt nun aber nicht etwa daran,
daß es der Menschheit „am Anfange" einstmals als „Offenbarung" dargereicht
wurde. Bewahre! Solche übermenschlichen „Offenbarungen" hat
es nie gegeben, ja sie sind naturwissenschaftlich ganz unmöglich. Denn
es ist mit absoluter Gewißheit von den Naturwissenschaften nachgewiesen
worden, daß der Mensch aus dem Stammbaume der Tiere herausgewachsen
ist. Er ist nur die späteste Blüte an demselben! Wir haben das Zwischenglied
gefunden, das Mensch und Tier mit einander völlig lückenlos verbindet
. Es ist der javanische Urmensch; der Affenmensch, wie er genannt
worden ist. Ich stehe hier voll und ganz auf dem Boden der Naturwissenschaften
und möchte noch darauf hinweisen, daß die Blutsverwandtschaft
des Menschen mit dem Menschenaffen, besonders dem Gibbon,
jederzeit experimentell nachweisbar ist durch die Blut-Anafysis. Es ist
unmöglich, hier auf die nähere naturwissenschaftliche Beweisführung
einzugehen, weil ich ja hier über den Okkultismus zu sprechen habe als
eine erweiterte Naturwissenschaft. Daher habe ich auch nur von anerkannten
Ergebnissen der Naturforschung auszugehen und letztere meinen
Studien zu Grunde zu legen.

Der Mensch ist also aus dem Stammbaume der Tiere heraus
gev/achsen und hat seine Wurzel dort zu suchen, wo sich die Menschenaffen
als selbständiger Zweig abzweigten vom allgemeinen Stammbaume
des Lebens unserer Erde.

Woher stammt nun die Gottesvorstellung? Diese Frage rein vom naturwissenschaftlichen
Standpunkte aus zu beantworten, ist jetzt meine Aufgabe.


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