Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 214
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0217
— 214 —

nischen Wesen, in specie der Mensch, sich im gesunden oder kranken
Zustande befinden und können demnach nach drei verschiedenen
Richtungen hin sich wirksam zeigen, nämlich als Herbeiführung normaler
Aktionen des Lebens, wie der Einfluß des Mondes auf die Menstruation
der Frauen (hierher würde auch der astrologische Einfluß der
Gestirne auf das Schicksal der Menschen gehören) oder als
Krankheitsursachen, wie der Sonnenstich, die Apoplexie nach älteren
Ansichten, woran sich der Einfluß auf den Typhus und die Eintrittszeit
gewisser Krankheiten reihen würde, wie der Epilepsie, der Fieber, der
Tobsucht Irrer, der moralischen Widerstandslosigkeit sogenannter Quartalssäufer
, wohl auch einzelner Monomanien, auch der Mondsüchtigkeit usw.;
oder endlich als unterstützendes Heilmittel bestimmter Krankheiten, z. B.
der Warzen und der Wurmkrankheit bei abnehmendem Monde. — Bei
der zweiten Klasse der Bedeutungen leitet man das Wort Siderismus
von dem griechischen Worte sideros, Eisen, ab und bezeichnet damit
den dem tierischen Magnetismus ähnlichen Einfluß, welche bestimmte
unorganische (tellurische) Naturkörper, besonders Metalle auf die organischen
Wesen, namentlich auf den Menschen haben. Bei Gesunden
scheint dieser Einfluß auf einer gewissen Idiosynkrasie zu beruhen, und
eben dieser legte Ritter*) den Namen Siderismus bei, insofern sie die
Grundlage der sog. Rhabdomantie ausmacht, welche Kieser, als Andeutung
der höheren Entwicklung des tierisch-magnetischen Lebensverhältnisses,
seinem Tellurismus unterordnet. Eigentümlicher Art sind die Erscheinungen
des Einflusses solcher tellurischer Körper auf Kranke, wobei
eine Art Idiosynkrasie vielleicht ebenfalls eine Rolle spielt, da sich der
Einfluß keineswegs bei allen Individuen zeigt. Sie treten nämlich als
Somnambulismus auf und geben als solcher dann ein Heilmittel für
bestimmte Krankheiten ab. In dieser Beziehung ergab sich auch die
Benennung des „siderischen Baquets4* von Mesmer, mit dem besonders
Kieser experimentierte. —

Gibt es denn aber überhaupt nachweisbare elektromotorische Einwirkungen
innerhalb unseres Sonnensystems? Wir können getrost antworten
: „Allerdings gibt es solche!" Zur Erhärtung dieser Behauptung
verweisen wir auf die Versuche, welche einen genauen Nachweis der
elektromotorischen Kraft der einzelnen Planeten gegeben haben. Nämlich
auf Grund der experimentalen Erfahrung, daß Selen bei Erwärmung
und Belichtung seine elektrische Leitkraft ändert, hat man hierfür eine
Einheit berechnet nach Einwirkung einer Kerze auf eine Selen-Zelle bei
bestimmter Entfernung. Bei Zugrundelegung einer solchen Einheit haben
nun die französischen Physiker Bertier und Charpentier die elektromotorische
Kraftwirkung einzelner Sterne auf unsere Erde berechnet und
hierbei ziffermäßig gefunden, daß z. B. Jupiter eine solche Kraftwirkung

♦) 1. W. Ritter, „Der Siderismus-. Tübingen 1S08.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0217