Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 246
(PDF, 135 MB)
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behaglich gefühlt haben, ist nach Aussage ihrer heutigen Kollegen nur
mehr ein „Trümmerhaufen".

Fürwahr, die materialistische Weltanschauung muß eigentlich
nie auf besonders festen Füßen gestanden haben, wenn das
Elektronenbombardement von einigen Milligramm Radium
genügt hat, den stattlichen Bau in einen Trümmerhaufen zu
verwandel n.

Ein böser Stoff dies Radium! Schon vor einigen Jahren mußte
Lord Ramsay (dessen Photographie auf jeden Physiognomiker den Eindruck
eines materialistischen Gelehrtenkopfes macht) schweren Herzens
zugestehen, daß die Umwandlung der Radiumemanation in Helium
eigentlich die Renaissance der vielgeschmähten Alchemie bedeute
.

Und jetzt wird bekannt, das diese Radiumemanation bei Gegenwart
von Wasser sich in Neon, bei Gegenwart von Schwermetallösungen in
Xenon verwandelt. Am merkwürdigsten ist die Tatsache, daß die Radiumemanation
die Eigenschaft besitzt, Kupfersalzlösungen in Lithionsalz-
"lösungen zu umwandeln.

Da hätten wir also den eklatanten Fall einer Transmutation
der Materie, wie sie „unser lieber in Gott ruhender Bruder
Homerus" nicht schöner hätte wünschen können.

Aber Lord Ramsay soll auch Natrium und Kalzium aus Stoffen
gewonnen haben, die man bisher für Elemente hielt. Ich denke
diese Proben genügen vollauf.

Da aber prinzipiell kein Unterschied vorhanden ist, ob wir Kupfer
in Lithion oder Silber in Gold umwandeln, so kann man es heute wagen
über Alchemie öffentlich zu reden, ohne fürchten zu müssen, deshalb
als Narr gebrandmarkt zu werden.

Für jeden wahren Okkultisten ist die Möglichkeit der Transmutation
der Materie durch seit den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage gelungene
Experimente ein Faktum, welches keines weiteren Beweises bedarf.

So lesen wir im Briefkasten der „Lotusblüten" Jahrgang 1896,
Seite 93b: „Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß es dem durch seine
Schriften bekannten Chemiker August Strindberg*) gelungen ist, Gold
aus Eisensulfat chemisch darzustellen. Damit wäre die Frage der Transmutation
von Eisen in Gold praktisch gelöst und es handelt sich nur
mehr darum, ob diese Darstellung so verbessert werden kann, daß sie
einen kommerziellen Wert erlangt."

*) Übrigens berichtet Fittica in der Chemiker-Zeitung 1900 über gelungene
Transmutationen von Phosphor in Arsen und von Phosphor in Antimon, ferner
gelang 1901 Fittica die Umwandlung von Arsen in Antimon. Desgleichen erwähnt
die „Deutsche Revue 1906- unter „chemische Rätsel" die Oxydation von BiO zu
SiO*.


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