Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 255
(PDF, 135 MB)
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einen Teil derselben ausmachen, sondern muß außerhalb beider existieren.
Die Zusammenfügung des Sichtbaren mit dem Unsichtbaren, um in so
elementarer Weise zu sprechen, ist die Seele mit dem von ihr aus
physischer Substanz gebauten Organismus. Die Seele schöpft nicht, weil
sie nicht absolut ist, sondern erbaut nur und vermehrt ihre Art, weil sie,
GottesWeltenplan ausführend, in derWelt ist und deren aktiven Teil ausmacht.

Niemand, der zu denken vermag, wird die Geburt den Tod der
Seele nennen und den physiologischen Tod die Geburt der Seele. Dergleichen
nenne man nicht Entwirrung des Knotens, sondern Verwirrung.
Geburt erscheint als Beginn des selbständigen Handelns der Seele in
der Welt der Beziehungen, und Tod als Eintritt der Seele in ein höheres
Stadium der Entwicklung. Was darüber hinausgeht, ist Phantasterei.
Wie könnte von Entwicklung die Rede sein, wenn Geburt eine Art
physischer und magischer Lethargie bedeutete; gehört zu Entwicklung
doch das volle Seelenleben, einerlei ob bewußt oder unbewußt, und ist
doch Vervollkommnung ganz eigentlich seelischer Art.

WTohin wir auch blicken mögen mit dem sinnlichen und geistigen
Auge, überall bemerken und erkennen wir die Spuren eines großartigen
Weltenplans, dessen gesamte Einzelheiten mit mathematischer Genauigkeit
und logisch korrekt ausgeführt werden. Diese Tatsache weist unbedingt
auf einen persönlichen Urheber, auf eine abgeschlossene Individualität
höchster Vollkommenheit, auf ein Wesen hin, welches absolut ist und
den Charakter puren Geistes besitzt. Und alles in allen Universen geschieht
nach ewigen, von diesem ewigen Wesen bestimmten Normen,
welche auf Erreichung von Endzielen hinauslaufen, deren Gesamtheit der
große Weltenplan ist. Derselbe knüpft die Einzelwesen an einander und
an Gott; demnach sind sein Ausgang, seine Grundlage und sein
Endziel: Religion! Also macht die Religion den roten Faden aus im
Leben aller Kreaturen und wer behauptet, es könne eine Religion bestehen
ohne Gott als absolute Persönlichkeit, ist von Irrtum befangen.
Religion könnte nur untergehen, wenn die Seele unterginge und
Gott aufhörte; die Seele aber ist unsterblich und Gott ist ewig.
Im göttlichen Plan der Welten läuft alles hinaus auf Erkenntnis und
Wohlwollen, Korrektheit und Harmonie: auf Philosophie und Religion,
Mathematik und Hygieine, und wird jeder Zweck erreicht durch Gesundheit
und Freiheit, Tugend und Glückseligkeit der Wesen. Bei ihrem
Bilden und Handeln geht, dem großen Weltenplane conform, die Seele
aller Wesen nach logisch-mathematisch und sympathisch-religiös genau
bestimmtem Plane vor, und in jedem Kosmos, welcher geistig die Summe
aller Individualitäten ausmacht, sehen wir ununterbrochen einen Entwurf im
größten und im kleinsten ausführen, das Werk der absoluten Persönlichkeit.

Wenn Gott nur höchste Vernunft wäre und höchster Wille, Wohlwollen
aber und Liebe ausschlösse, so wäre der große Weltenplan lückenhaft
und die Religiosität nicht den Seelen eingeboren. Ja, es bestände


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