Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 294
(PDF, 135 MB)
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wenn sie die Natur beherrschen wollen. Man erkennt also die eminente
Wichtigkeit, welche im Studium des Atoms, dieses Mikrokosmos im buchstäblichen
Sinn des Wortes, verborgen ist.

Sobald die Wissenschaft, gestützt auf Experimente und Berechnungen,
zugeben muß, daß das Atom nicht die letzte teilbare Größe der Materie
darstellt, sondern, wie z. B. das Wasserstoffatom aus 700 Elektronen, das
Natriumatom aus 15000 Elektronen, das Quecksilberatom aus über 100000
Elektronen besteht, und die Elektronen nichts weiter sind als „elektrische
Elementarquanten", die heute zum Aufbau eines Radiumatoms, morgen
zum Aufbau eines Heliumatoms dienen können, war die theoretische
Möglichkeit der Transmutation der Materie ebenso klar ausgedrückt als
wie ein Baumeister aus gleichgeformten Ziegeln allerlei verschiedene
Objekte erbauen kann.

Sowie es nun positive und negative Elektrizität gibt, so gibt es
selbstredend positive und negative Elektronen. Bisher waren nur die
negativen Elektronen der Forschung zugänglich, doch ist es zweifellos,
daß die positiven Elektronen nur das Spiegelbild der negativen Elektronen
sein können, wie der Physiker Larmor annimmt. *)

Halten wir uns vorläufig an die Forschungsresultate der negativen
Elektronen.

Was sind also die negativen Elektronen oder elektrischen Elementarquanten
ihrem Wesen nach? Darauf sagt die Wissenschaft Folgendes:
„Wir haben kein Anzeichen davon, daß die (negative) Elektrizität ein besonderer
mit Trägheit (d. h. mit ponderabler Masse oder Gewicht) begabter
Stoff sei, nur als ein Zustand erscheint sie und zwar genau
als derjenige Zustand des Äthers, welchen wir seit Faraday, Maxwell
und Hertz unter dem Namen des elektrischen Kraftfeldes in der
Umgegend elektrisierter Körper schon immer anzunnehmen gewohnt
waren, ein Zustand, welcher nach Hertz und Bjerkens in verborgenen
Bewegungen des Äthers bestehen könnte. Auch an den reinen Elementarquanten
hat sich also nichts weiter gezeigt als nur jener Ätherzustand
in ihrem Umkreise. Da erscheinen uns denn diese Elementarquanten
selbst ganz im Maxwell'schen Sinne als die vielleicht leeren
und rein geometrischen Zentren der elektrischen Kräfte, nur daß wir
behaupten können, jetzt mit Erfolg imstande zu sein, diese Zentren
einzeln zu betrachten, sie auf ihrem Wege zu verfolgen und Fragen zu
stellen nach dem geometrischen Verhältnis ihrer Größe und Form.**)

*) Die wissenschaftliche Bestätigung dieser Annahme Larmor scheint inzwischen
gelungen zu sein. Wenigstens drang die Kunde in die Öffentlichkeit,
namhafte Gelehrte hätten die Eigenschaften der positiven Elektronen analog jenem
der negativen Elektronen gefunden.

•*) Siehe P. Lenard, Über Kathodenstrahlen (Nobelvorlesung), S. 24. Darin
wird auch ausgesprochen, daß die Kathodenstrahien nichts anderes sind, als solche
»fortgeschleuderte Zustand szentren* oder Äthervorgänge. Statt „Äthervorgänge
" setzen wir das,leichtfaßlichere Wort „Ätherwirbel*.


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