Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 342
(PDF, 135 MB)
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die Elektronen oder Ätherwirbel gruppieren sich nach bestimmten
Gesetzen und rotieren und umkreisen ihr Zentrum genau wie Planeten
die Sonne. Die Wissenschaft nennt diese Gesetze „Naturgesetze0 und
kümmert sich nicht um den Gesetzgeber.

Das ist ebenso bequem wie seicht! Stellen wir uns vor, jemand
schenke uns einen Goldbarren, den wrir sorgfältig verschließen. Nach
einiger Zeit finden wir an Stelle des Goldbarrens verschiedene Goldmünzen
: Dukaten, Napoleons u. s. w. Wenn am Gewicht nichts fehlt,
so glauben wir, einer unserer Freunde habe sich einen Scherz erlaubt.
Denn offenbar, aus sich selbst heraus konnte der Goldbarren sich doch
nicht in verschiedene Goldmünzen verwandeln!

Nach der famosen materialistischen Weltanschauung ist solch ein
Wunder aber möglich. Denn diese Herrn „Monisten" fragen gar nicht
danach, wer die Elemente aus dem Äther prägte oder wer ihnen, exakter
gesagt, die verschiedenen Schwingungsformen, Gruppierungen und
Schwingungszahlen der Elektronen erteilt hat.

Um aus Goldbarren Goldmünzen zu prägen, gehört ein Prägestempel
(nach bestimmten Gedanken entworfen von der Hand eines
Künstlers) und die prägende Kraft dazu.

Nehmen wir den Prägestempel, das „Gedanken vorbild", die
prägende Kraft, den „Willen", so gewinnen wir eher eine Vorstellung,
wie der Schöpfer aus dem indifferierten Äther „Elemente und Welten"
entstehen läßt.

Die alten Rosenkreuzer*) sagten. „Der unbegreifliche Gott hat alles
nach seinem beliebigen Willen aus dem großen Nichts erschaffen. Denn
er beschloß und wollte und ließ aus seinem göttlichen Munde sein heiliges
und kräftiges Wort: Fiat! ausgehen, welches zu einem unermeßlichen
Dampf, Nebel und Rauch ward. Dieser Dampf etc. resolvierte und verdickte
sich durch seine immemährende Vermehrung in das allgemeine
bekannte chaotische Wasser**). Dieses Wasser ist nun dasjenige, aus

*) Die goldene Kette Homers von Dr. med. Ferd. Maack aufs neue herausgegeben
(Seite 35—36).

**) Dieses „chaotische Wasser" dürfte mit unserem Begriff vom Äther identisch
sein. Dr. F. Maack bemerkt in einer langen Anmerkung hierzu: „Es handelt
sich hier nicht um dasjenige „uranfängliche Nichts", aus dem Gott vor Anfang
der sichtbaren Körperwelt die unsichtbare Geisterwelt erschaffen hat, also
nicht um die sogenannte „erste" Schöpfung, sondern um die sogenannte „zweite"
Schöpfung (von der auch Moses ausgeht), d. i. nur die Schöpfung aus demjenigen
bloß „anfänglichen Nichts*, welches nicht etwa an sich selber ein „Nichts" ist,
sondern mit dem „Wasser**, d. h. mit dem „chaotischen Wasser* oder „Chaos"
identisch ist. Diese zweite Schöpfung wäre — nach der mystischenJLehre — nicht
zu Stande gekommen, wenn nicht Luzifer abgefallen wäre, ebenso wie Christus
nicht gekommen wäre, wenn nicht Adam den Sündenfall getan hätte. Das positive
Nichts der zweiten Schöpfung ist nur in formeller Hinsicht ein Nichts: das gestaltenlose
Chaos. Die Rosenkreuzer vergleichen dieses zweite „Nichis" sehr
treffend mit der Tinte im Tintenfasse in folgender Weise: „Wie man nämlich z. B.


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