Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 373
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
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Papierschnitzel nicht von jenem kaltem Hauche bewegt werden. Man
begreift im Anhalt an obige Theorie auch, warum eine zur Teilnahme
an der Sitzung ungeeignete Persönlichkeit, z. B. ein Kranker den Eintritt
der Phänomene hindert: er erschwert eben den gleichmäßigen Ätheroder
Odfluß. Es ist nun auch einleuchtend, warum die erfahrenen Spiritisten
so viel Gewicht au! Harmonie im Zirkel legen: die Harmonie muß
den Fluß des Ods begünstigen. Deshalb wird auch Singen empfohlen.
Auch der Rat, der oftmals von den „Intelligenzen" selbst erteilt wird,
im Zirkel eine leichte Unterhaltung zu führen, ist sehr erklärlich, denn
das stille Warten mit konzentrierter Aufmerksamkeit auf das Erscheinen

_ • ■

der Phänomene muß dem leichten Atherzuge, vielleicht auch schon der
Exteriorisation hinderlich sein.

Sind nun genügend Athermengen um den Zentralpunkt gelagert,
so werden dieselben — nach der Hypothese — durch den Ather-Druck
zusammengepreßt, und es entsteht die Form des Phantoms gewissermaßen
im Rohbau. Aus diesem bildet sich seltsamer Weise, wie ich
das seibst beobachtet habe, die materialisierte Gestalt wie durch Zauberschlag
. Über das „Wie0 läßt sich nicht einmal eine Hypothese aufstellen
. Es ist aus Vorstehendem leicht begreiflich, daß und warum das
Phantom und das Medium innig zusammenhängen, gewissermaßen auf
einander angewiesen sind. Deshalb können sich Phantome nur selten
weiter als einige Schritte von dem Medium entfernen, oft nicht einmal
das Kabinet verlassen. Und dennoch ist bei sehr starken Medien eine
Entfernung von 30—50 Fuß wahrgenommen worden. Ja bei dem berühmten
Medium Monck verließ das Phantom sogar das Zimmer! Ferner ist klar,
daß bei plötzlichen Eingriffen, wie z. B. Erschrecken des Mediums,
plötzlichem Erwecken desselben aus dem Trance, rasche Lichteinwirkung
oder durch Angriffe auf das Phantom, gewaltsames Festhalten oder Verwundung
desselben etc., das Medium einen ungeheuren, lebensgefährlichen
Chok erleiden muß durch die plötzliche Zurücknahme der exteriorisierten
Odschichten. Wieviel haben Unwissende hierin gesündigt und wie manche
sog. Entlarvung ist auf diese Tatsache zurückzuführen! Immer und immer
wieder muß gesagt werden, wer die Dinge nicht wissenschaftlich
studieren will, der lasse die Hand davon.

Auch die Tatsache ist nicht befremdend, daß das Phantom zunächst
große Ähnlichkeit mit dem Medium besitzen kann. Diese Ähnlichkeit
wird proportional der Kraft, welche die Form aufbaut, abnehmen. Je
stärker die bindende Kraft ist, desto mehr wird sie imstande sein, der
neugeborenen Gestalt jene Züge verleihen zu können, welche sie bei der
Materialisat ion beabsichtigt. Auch die Dauer der Erscheinung wird von dieser
Kraft abhängen, wobei selbstredend die Homogenität und Harmonie des
Zirkels, sowie die medianimen Fähigkeiten des Mediums eine große
unterstützende Rolle spielen. Von Laien wird die Frage aufgeworfen,
woher aber die Gewandung der Phantome genommen wird? Die Antwort

Zcntra blalt fiir OkkuUis nu&. 24


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