Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 387
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0390
- 387 -

mit der Herausgabe betraute. Dieser Band, der bis jetzt in der 3. Lieferung
erschienen ist, glänzt besonders mit seinen literarischen Nachweisen und seiner
Gründlichkeit. Er unifaßt alle geheimwissenschaftlichen Systeme und bespricht
alle philosophisch mystischen Werke von Aerippa bis zu unserem unsterblichen
du Prel. Die 1. Lieferung beginnt mit der Vorführung des Systems von Agrippa
und geht im 2. Kapitel auf Paracelsus, diesem Luther der Medizin, wie Kiesewetter
ihn nennt, über. In der 2. Lieferung werden die Anhänger des Paracelsus
besprochen und im 3. Kapitel berichtet uns der Verfasser über die beiden Brüder
Cardanus, über a Porta, Giordano Bruno und Thomas Campanello. Kiesewetter,
als der vorzügliche Geschichtsschreiber des Okkultismus, schildert mit großer Anschaulichkeit
und tiefem Verständnis den Lebenslauf, die Systeme und die Zeitgenossen
der vorerwähnten Mystiker und macht so dem Leser eine große Bibliothek
entbehrlich. Es ist sein Vorzug, daß seine Ausführungen von jedermann verstanden
werden können — er spricht die Sprache des Gelehrten, der sich an die
Allgemeinheit wendet. — Der Herausgeber hat sich bemüht, durch Ergänzungen
und Vorführungen der neuesten wissenschaftlichen Errungenschaften das Verständnis
für den wissenschaftlich weniger Gebildeten wesentlich zu erleichtern, obwohl
dieselben — wie es uns scheinen will — nicht immer so ganz am Platze sind,
zumal sie eine „absolute" Wissenschaftlichkeit nicht durchwegs beanspruchen
können. Das ernste Streben des Herausgebers aber durchaus nicht verkennend,
wünschen wir, daß er bald Gelegenheit zur Herausgabe einer 3. Auflage haben
würde, denn das v*äre gleichbedeutend mit einem Zuwachs an Okkultisten, da
wir annehmen, daß jeder seine Bibliothek mit diesem hochwichtigen Werke bereichern
wird. Brandler-Pracht.

Östliche und westliche Physik. Versuch eine? Vergleichs der beiden
Systeme von Thomas E. Willson. Verlag von Paul Raatz, Berlin. — Dieser
Versuch fällt natürlich zu gunsten der östlichen Physik aus. Diese verhält sich
zu unserer modernen Wissenschaft wie der Lehrer zum Schüler. Wissen wir
z. B. heute, daß die physische Erscheinungswelt durch Atherwirbel zu stände
kommt, so antwortet uns die Hinduwissenschaft, daß ihr das schon längst bekannt
war, die alte Vedanta-Philosophie berichtet ja schon davon; aber die östliche
Physik geht noch weiter und belerirt uns, daß die Materie verschiedene Zustands-
formen hat, die durch die verschiedenen Schwingungsanen der Ursubstanz entstehen
. Die östliche Physik ist demnach die erweiterte westliche Naturwissenschaft
; allerdings gewisse Grenzen vermag sie nur mit Hilfe der Vorstellungskraft
zu überschreiten und muß sie sich dann zum Teil auf „geoffenbarte Wahrheiten"
stützen, die gewiß noch zur richtigen Zeit von westlichen Gelehrten nachentdeckt
und wissenschaftlich „anerkannt" werden. Es werden ja so viele Wahrheiten vorerst
nur intuitiv erfaßt. Die intime Erkenntnis des Ostens und die experimentelle
Wissenschaft des Westens stehen sich in diesem Buche gegenüber und der unbefangene
Leser muß es sich zugestehen, daß die östliche Anschauung vom gesamten
Universum der Lösung des großen Rätsels viel näher kommt als die so
gepriesene exakte Forschung unserer modernen Geistleugner, welchen das Studium
indischer Hypothesen schon darum wann empfohlen werden kann, damit sie sich
wieder mit der ihnen längst abhanden gekommenen Logik vertraut machen können.
So manche nur mühsam zu erringende Erkenntnis würde ihnen dann leichteren
Kaufes in die Hände fallen. Daß jeder Okkultist dieses Werk besitzen und wertschätzen
soll, ist übrigens eine ganz selbstverständliche Forderung, B.

Die Seherin von Prevorst. Nach Justinus Kerner, bearbeitet von Pfarrer
Theodor Rohleder. Wilhelm German's Verlag, Schwäb. Hall. — In diesem
Büchlein entrollt sich uns das getreue Lebensbild der allseitig bekannten Seherin
von Prevorst. Die interessanten Aufzeichnungen des Arztes und Dichters Justinus
Kerner wurden von Pfarrer RohJeder zum größten Teile in trefflicher Weise ver-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0390