Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 400
(PDF, 135 MB)
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läßt. So lange das Wesen lebt, stehen alle Kraftentfaltungen unter einer
Einheit, die wir die Persönlichkeit des Wesens nennen. Sie ist aber
nicht etwas besonderes, eine etwa ganz andersartig gedachte Lebenskraft,
sondern nur die Zusammenfassung aller Kräfte im Wesen zu einem
Brennpunkte, dem sie bedingungslos untergeordnet sind.

Der Tod tritt ein: er zerstört diese einheitliche Zusammenfassung
aller Kraftentfaltungen im Organismus und letztere zerfallen in ihre vieltausendfältigen
Formen, die sich gegenseitig bekämpfen und das bisherige
Gleichgewicht im Organismus so zerrütten, daß dadurch sein
schneller Zerfall herbeigeführt wird.

Klarer kann uns wohl das Wesen der Ich-Persönlichkeit nicht entgegentreten
!

Wir verstehen nun den langen Entwicklungsgang des Lebens auf
unserer Erde und wissen, warum gerade der Mensch mit seinem hoch
organisierten Gehirne die geistig höchste Stellung im ganzen Reiche der
Wesen einnimmt.

Allein die Natur hat im Menschen noch einen Schritt weiter getan!

Wie leicht kann beim Bildungsgange des kindlichen Gehirnes das
letztere in seiner Organisation gestört werden! Eine vorzeitige Verknöcherung
des Grundbeines der Schädelknochen z. B. störtden Gehirn bau derartig —
dadurch, daß das Gehirn keinen genügenden Stützpunkt zur Erzielung
des Gleichgewichts erhält — daß aus dem Kinde ein blödsinniger Mensch
werden muß, der vom „göttlichen Geiste des Menschen" rein gar nichts
in sich hat. Er gleicht geistig völlig einem Tiere und beweist uns mit
genügender Deutlichkeit, wie sehr der Geist des Menschen von der
Organisation seines Gehirnes abhängig ist.

Oder es schließt sich die Schädelkapsel zu früh, indem ihre Nähte
zu früh verknöchern, daß das Gehirn sich nicht richtig entfalten kann,
so haben wir einen Mikrocephalen vor uns, der im Laufe seines Werdens
vom Kinde zum Erwachsenen immer tierischer wird und in seinem ganzen
geistigen Leben über die geistige Fähigkeit eines Affen nicht einen Schritt
hinauskommt. Andererseits sehen wir bei Krankheiten tuberkulöser oder
syphilitischer Art in der Gehirnmasse, wie sehr dadurch der Mensch
alles Menschliche verliert und mit dem Fortschreiten der Krankheit als
Wahnsinniger gar bald auf die geistige Stufe einer tierischen Bestie
herabsinkt, die oft gefährlicher ist mit ihren Mordgelüsten als das Raubtier
. Da hilft uns keine Philosophie über diese Punkte hinweg! Der
Geist ist unleugbar abhängig von der ungestörten Organisation seines
Gehirnes und der Tod wäre in Wahrheit ein Ende der Persönlichkeit,
wenn die Natur nicht, wie gesagt, den Menschen noch einen Schritt
weiter geführt hätte.

Und dieser Schritt ist: daß sie im Menschen einen astralen Menschen
werden ließ, dessen astrales Gehirn im Werdegang seiner Entwickelung
zum eigentlichen Träger und Mittelpunkte des Geistes wurde und die


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