Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 417
(PDF, 135 MB)
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aber auch, wie innig er sein Volk und sein Volk ihn liebte. Es ist dir
aber auch bekannt, wie tief dieser Kaiser in die Herzen der Menschen
hineinblicken konnte. Niemand anders verdankt deshalb Deutschland
seine Größe, als der geistigen Wahrnehmungsfähigkeit Kaiser Wilhelm
des Großen. Dies ist das äußere Bild eines Mannes, der die ersten
Stufen zum echten Freimaurertum betreten hat. Aus den angeführten
beiden Beispielen ist schon zu ersehen, daß selbst der geringste Grad
geistiger Wahrnehmungsfähigkeit und geistiger Kraft für den Menschen
auch nach außen mehr Wert hat als der ganze Plunderkram der sogenannten
.exakten Wissenschaft" *) des vielgepriesenen neunzehnten
Jahrhunderts.

Was aber im Innern eines echten Rosenkreuzers oder Freimaurers
vorgeht, das, lieber Leser, sind Dinge, die ich dir nicht beschreiben

kann.--Denn das sind Vorgänge, die sich in einer andern, höheren,

geistigen Welt abspielen, Vorgänge, für welche wir im körperlichen
Dasein keine Worte und keine Begriffe haben. Wie schwer fällt es z. B.
schon zwei Menschen, von denen der eine deutsch, der andere russisch
spricht, sich gegenseitig zu verständigen und diesen bleibt immer noch
die Pantomime. Aber noch viel schwerer ist es, geistige Vorginge dem
erdgebundenen Verstände des Menschen begreiflich zu machen. Wer
diese Dinge kennen lernen will, muß sich eben selber geistig auf eine
höhere Daseinsstufe erheben. Und dazu gibt es nur einen Weg, jenen
Weg, wie er übereinstimmend von allen wirklichen Religionen gelehrt
wird. Er heißt: „Pflichterfüllung, Selbstlosigkeit, Selbstverleugnung und
Alles umfassende Liebe44. Jedem Menschen, gleichgültig, ob er Straßenkehrer
oder Kaiser, Christ oder Muselmann ist, steht also der Weg zu.
den religiösen „Geheimgeseltechaften" der echten Rosenkreuzer und
Freimaurer offen; er braucht nur die Theorie in die Praxis umzusetzen.
Es hat also niemand das Recht, sich über die „Geheimtuerei" der religiösen
„Geheimgeselischaften" aufzuregen. Jeder ist willkommen, jeder,
der mit vollem Ernst den dazu führenden Weg beschreiten will. Dort
gibt es keine Rang- und Klassenunterschiede, keine Barone, Fürsten,
Grafen, Industrieritter, sondern dort gibt es nur Menschen, wirklich wahre
Menschen. Diese sind aber bekanntlich heute gerade noch so selten,
wie zu Diogenes Zeiten. Wer den WTeg beschreiten will, muß also vor
allen Dingen durch und durch wahr werden. Denn wer die Wahrheit
sehen will, muß selbstredend zuerst selber wahr werden. Die Wahrheit
ist und bleibt aber ein sehr gefährlich Ding für den, der nicht moralisch
reif dazu ist, deshalb sagt Schiller:

*) Eine „Wissenschaft", die sich nur im Reiche der sinnlichen Erscheinungen
bewegt und die geistige (okkulte) Seite des Weltalls, also die Hauptsache, vollständig
unberücksichtigt läßt, ist selbstredend keine Wissenschaft, sondern nur eine
Scheinwissenschaft.


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