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zu streiten. Der Gedanke an sich hat sich längst auch außerhalb okkult. Bestrebungen
heimisch gemacht. Mit der nicht mit Unrecht verpönten Zwischenstufenliteratur
hat das Buch nichts zu schaffen. Andererseits sei hier nicht verschwiegen,
daß es für den heutigen Okkultismus schwerlich ein Gewinn ist, wenn das sexuale
Gebiet in die Diskussion gezogen wird. Man darf dem Verfasser dankbar sein, daß er
diese Probleme so freimütig und sachlich kaum anfechtbar zur Sprache gebracht
hat; aber es ist nicht zu übersehen, daß gerade dieses Gebiet ein recht heikles
ist. Jede Verallgemeinerung kann die Allgemeinheit leicht verletzen und die
Bestrebungen in Mißkredit bringen, zumal bis heute die „Eigenenu Gott sei
Dank die Ausnahme bilden und Walt Whitman, den »idealen Normalmenschen^
nicht anders verstehen wie Johannes Schlaf. Schöne.
Die Bedeutung der Hypnose und Suggestion für die Erziehung. Von
Dr. J. Bierens de Haan. Aus dem Holländischen. Verlag M. Altmann, Leipzig.
Brosen, i Mk. — Der Verfasser ist kein absoluter Gegner der hypnotisch suggestiven
Erziehungsmethode, im Gegenteil, er läßt Umstände zu, bei welchen eine
solche Behandlung als einziges und letztes Mittel sogar geboten erscheint. Überall
dort, wo das Kind die ihm anhaftenden Abnormitäten nicht durch eigene Anstrengung
allein besiegen kann, spricht er der hypnotischen Beeinflussung und in
sehr schmerzhaften Krankheitsfällen auch der suggestiven Therapie das Wort,
aber im allgemeinen glaubt er ohne dieselben auskommen zu können. Er legt
vielmehr großen Wert auf die Entwickelung der psychischen Kraft, die er in
vielen Fällen sogar als die einzig beste Behandlungsmethode erklärt, und jeder
vorurteilsfreie Leser wird ihm darin Recht geben, denn wollten wir unseren Kindern
alle Erziehung nur auf hypnotischen) Wege angedeihen lassen, so würden wir
ihnen den Zweck ihrer Inkarnation vollständig vereiteln, der doch hauptsächlich
darin besteht, die Willenskraft zu stählen und die Leidenschaften meistern zu
lernen. Wir würden damit einfach eiru* willensschwache, unfreie Generation
heranbilden. Das Buch ist äußerst interessant und sehr lehrreich geschrieben
und kann man es allen Eltern und Erziehern, die ihre heilige Aufgabe ernst
nehmen wollen, zum aufmerksamen Studium nur bestens empfehlen.
Brandler-Pracht.
Eingegangen.
Götzen-Gericht, eine Anklage der Naturwissenschaft. Von O. Praecursor.
Leipzig, M. Altmann. Brosen. Mk. 1,50, gebd. Mk. 2,20. — ZurReform des Spiritismus.
Von Wilhelm Winkler. Leipzig, M. Altmann. Brosch. 0,80 Mk. — Die Wissenschaft
des Atems. Aus dem Sanskrit übersetzt von Pandit Rama Prasad Kasyapa. Leipzig,
M. Altmann. Brosch. 1 Mk. — Atlantis, ein untergegangener Erdteil. Von
Karl Wachtelborn. Leipzig, Theosophische Centralbüchhandlung. Brosch. 0,60 Mk.
— Die Reden des Buddha. 1. Band: Das Einer-Buch. Leipzig, Buddhistischer
Verlag. Brosch. 2,40 Mk.
Zeitschriften-Eingang.
Die Übersinnliche Welt, Berlin. — Neue Metaphysische Rundschau, Berlin.
— Theosophisches Leben, Berlin. — Der Talisman, Berlin. — Zeitschrift für
Heilinagnetismus, Wiesbaden. — Spiritistische Rundschau, Chemnitz. — Das Neue
Blatt, Leipzig. — The Oceult Review, London. — Modern Astrology, London. —
The fore cast, London. — Annales des Sciences Psychiques, Paris. — Les Fores-
Mentales, Paris. — L'ltra, Rivista Teosofica, Rom. — Isis, R. Paracelsia, Prag-
Zizkov. — Urania, Amsterdam. — Teosophia, Amsterdam.
DrocMeWet.B«ricbtiflung. Im Heft 8 auf Seite 360, Zeile 11 von unten soll es statt J>egree* or de
Zodiak« heißen „Degrees Ol the Zodiak". Auf Seite 361 soll es ferner Zeile 15 von oben statt 7 Uhr heitten
8 Uhr I>»e Schriftleitung.
Druck von Karl Dietmar, Langensalza.
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