Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 438
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0441
So müssen wir füglich annehmen, daß der Geist der Finsternis und
Knechtschaft nur eine neue Maske annahm und nach wie vor die Welt
regiert. Dort wo man ihn am wenigsten vermutet, dort hat er sich
eingenistet! Der Teufel ist eben im Laufe der Zeit auch klüger geworden,
er wurde Diplomat. Das Licht der Aufklärung war nicht mehr zurück-
zudämmen, also verbarg er sich am sichersten als verkappter Gegner
hinter dem glänzenden Schilde des herrschenden Zeitgeistes.

Die Aufklärungsapostel des krassen Materialismus waren und sind
seine besten Bundesgenossen. Eine neue, viel unüberwindlichere Autorität
wurde geschaffen, die Gelehrten hatten exakt bewiesen, daß das ganze
Weltall samt allen Geschöpfen durch gegenseitiges natürliches Einwirken
von Kraft und Stoff entstanden sei. Der Geist war endgiltig und wissenschaftlich
totgesagt. Jeder Schulknabe dünkte sich weiser als die sieben
Weisen Griechenlands; stand es doch in seinen Schulbüchern, wie armselig
es mit dem exakten Wissen dieser Männer bestellt war.

So wuchs und wuchs der Einfluß der materialistischen Wissenschaft
und als diese endlich den Mut hatte, die Nichtexistenz Gottes
wissenschaftlich zu beweisen, da war es für die denkfaulen Massen ganz
selbstverständlich, daß ihre Leuchten der Wissenschaft im Besitze des
höchsten Wissens sein müssen.

Das Volk sah nur mehr den zum Himmel strebenden Bau der
freien Wissenschaft und kümmerte sich gar nicht aufweichen Fundamenten
er ruhte. Ein Professor verhimmelt den andern, ein Buch
stützt das andere.

Statt einer Bibel waren deren tausende entstanden und zwar noch viel gefährlichere
, weil in ibnen lüabrbeit und Crug so geschickt verquickt waren, dass nur ganz
selbständige Denker die innere Unbaltbarkeit des Systems durebsebauen konnten.

Wenn auch in unsern Tagen das Maximum des trostlosen Materialismus
bereits überschritten ist und wir einem neuen gesunden Idealismus
entgegensteuern, einer Herz und Kopf befriedigenden Weltanschauung,
so ist dies nicht zum geringsten Teil ein Verdienst jener unerschütterlichen
Vorkämpfer, die es wagten anderer Meinung zu sein, selbst wenn
alle Professoren der Welt sie in Acht und Bann erklärten.

So mögen denn diese Zeilen vor allem dazu dienen, einen Mann
der Vergessenheit zu entreißen, der mit seltenem Mut seine eigenen
Wege ging, für den es keine andere Autorität gab, als die Selbsterkenntnis
der Wahrheit, keine anderen Bücher, als das Buch der Natur.

Über seine Persönlichkeit ist dem Schreiber dieser Zeilen wenig
bekannt, kein Konversationslexikon nennt den Namen Nte de Beroaldo Bni.
Vielleicht war dies auch nur ein Pseudonym, hinter welchem sich der
wahre Verfasser der „Armonia Universale" verbarg. Selbst das
Originalwerk bekam der Schreiber dieses Artikels nicht zu Gesicht, wohl
aber besitzt er einen Auszug hiervon unter dem Titel „Die Schöpfung


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