Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 443
(PDF, 135 MB)
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ein unermeßliches, ewiges Werk da sein, ohne den absoluten, persönlichen
Werkmeister? Und man wirlt den Irrtum jener „isten" über Bord,
da, wo das Meer am tiefsten ist.

Genaues, korrektes, unbefangenes Denken enthüllt den großen Plan
der Welten immer deutlicher und macht die Existenz Gottes als absoluter
Persönlichkeit immer notwendiger. Beginnen wir mit elementaren
Betrachtungen. Jedes Individuum, welches sich vervollkommnen und
damit deutlich auskrystallisieren soll, muß in seinem innersten Wesen
nach allen Richtungen hin gesund sein, und einen Überschuß von Kraft
besitzen. Das Leben im Taumel der Sinne und in falscher Gesittung
verzehrt Kraft; das Leben in Vernunft und Wohlwollen, also in wahrer,
innerer Kultur, erzeugt und erhält Kraft. Naturgemäße und harmonische
Entwickelung des Individuums und der Gesellschaft erfordert Kraft und
Betätigung derselben seitens aller Mitglieder der Gemeinschaft zu Gunsten
jedes einzelnen und jedes Individuums zu Gunsten der Gemeinschaft.

Keine Persönlichkeit, welche das Gute vollbringt, um dafür belohnt
zu werden, nützt sich selbst und dem Gemeinwesen, macht rechten Gebrauch
von seiner Kraft, sondern zersplittert, vergeudet dieselbe und
wird so zum Hemmnis seiner eigenen Vervollkommnung, gleichwie der
normalen Entwickelung seiner Mitlebenden und Nachkommen. Aus
diesem Grunde haben Stifter von Religionen und erleuchtete Gesetzgeber
so großes Gewicht, gestützt auf Selbstlosigkeit und Gegenseitigkeit, und
hierin die Störung aller Fragen des privaten und öffentlichen Lebens erkannt
, sie haben strenge Beherrschung des eigenen Selbst gefordert,
Erhebung zu den Höhen der Ideale, Bannung niederer Begehrungen
und umfassende Pflege der ^Gesundheit. Alle diese Momente vermehren
die Kraft der Seele, das Vermögen des Widerstandes, verhüten Krankheiten
und Übe! jeder Art, und verbürgen fortschreitende Entwickelung
von Individuum und Gesellschaft. Mit der Pflege des Verstandes allein
werden diese Endziele nicht erreicht; es gehören dazu noch die Pflege
des Gemütes durch die Religion und Ausübung der gesamten Hygiene.
Gäbe es keine ineinander greifende physische und moralische Weltordnung
, keinen Weltenplan, keinen Weltenzweck und keinen absoluten
persönlichen Gott, so gäbe es auch keine einzige dieser Fragen, keine
Welt und kein Leben, sondern es herrschte ein pures Nichts.

Die Auserwählten der Hindus können in mehr als einem Stücke
als gutes Beispiel betrachtet werden, als Beleg für die Richtigkeit des
bisher Ausgesprochenen. Der junge Brahmane, indem er den Vorschriften
der Religionsgesetze gemäß handelt, und in rechter Weise erzogen
wird, bereitet sich zu dem Besten vor, sich physisch und moralisch
wohl gestaltend und befestigend. Wozu dies alles, wozu das Beispiel,
das Streben nach Vollkommenheit, Reinheit und höchsten Idealen, wenn
die Welt so wäre, wie materialistisch-pessimistische Egoisten selbe sich
vorstellen.


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