Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 483
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
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nungen handelt, welche durch Worte nicht zu beschreihen sind. Ganz richtig
meint der Verfasser, dass das, was nicht mit Worten ausgedrückt werden kann,
auch nicht geflüstert werden kann, selbst nicht unwillkürlich. Und vollständig
lassen diese Theorien im Stich bei der Übertragung des Geruchs, des Geschmackes
und des Gefühls. Es sind hochinteressante Beispiele, die hier dem Leser vor
Augen geführt werden und ihm die Tatsächlichkeit der Telepathie beweisen. Der
Verfasser hält sich dabei an die Einteilung, welche die Herausgeber der „Phan-
tasmus of the Living" getroffen haben, die zwar nicht scharf abgegrenzt ist, aber
sich doch durch die Art der telepathischen Eindrücke und die Art wie sie zustande
kommen, bestimmt. Diese vielen gut bewiesenen und exakt erforschten
Fälle lassen den Verfasser zu der vollen Überzeugung gelangen von dem Vermögen
des einen Menschen einen wahrnehmbaren Sinneseindruck bei einem
anderen Menschen zu erwecken oder von einem anderen Menschen auf einem
anderen Wege zu empfangen, als dem der bekannten Sinnesorgane, ferner von
der Erweiterung dieses Vermögens zum Hellsehen und Hellhören und schließlich
von der Möglichkeit, daß ein von dem Übertragenden ausgehender Gedanke eine
objektive, wahrnehmbare Selbsterscheinung ins Leben ruft. Das Buch wird jedem
Okkultisten volle Befriedigung gewähren und kann daher warm empfohlen werden,
denn die Ausbildung der Telepathie und ihre praktiche Verwendung im öffentlichen
Leben ist ein Ziel, das bestimmt erreicht werden könnte, wTenn die Menschen,
in erster Linie aber alle Okkultisten sich der Mühe unterziehen wollten, die erforderlichen
Übungen zu machen. Das vorliegende Buch ist besonders geeignet
ein größeres Interesse für diese, so sehr nützliche okkulte Fähigkeit zu erwecken.

Brandler-Pracht.

Outlines of Indian philosophy with an appendix on the phüosophy
of the Vedänta in its relations to Occidental metaphysics by Dr. Paul
Deussen, Professor at the umversity of Kiel. Berlin, Karl Curtius. 1907.

Das kleine Buch des um die indische Religionsforschung hochverdienten
Gelehrten vermittelt auf nur 65 Seiten einen recht instruktiven Überblick über
die Geschichte der indischen Philosophie und gibt einen Umriß der Vedanta-
Philosophie in ihrer Beziehung10 zur Metaphysik des Westens. Der erste Teil
behandelt die altindische Literatur, der zweite das religiös-philosophische System
der Vedanta: Psychologie, Kosmologie, Psychologie und Fschatologie. Der Wert
des Buches liegt in seiner Übersichtlichkeit und sachlichen Kürze. Mit Recht
weist der Verfasser in der einleitenden Vorbemerkung darauf hin, daß die indische
Philosophie, obwohl völlig verschieden von der Art und Entwickelung der abendländischen
, für jeden, der Anteil nimmt an der Erforschung der Wahrheiten der
Philosophie, Gegenstand höchsten Interesses sein muß, weil diese Philosophie die
einzige Parallele ist zu dem, was der Europäer als Philosophie bezeichnet. Die
europäische Philosophie ist ausgegangen von der mittelalterlichen Scholastik, diese
wieder ist ein Produkt griechischer Philosopheme einerseits und des biblischen
Dogmas andererseits. Die Lehre der Bibel weist zurück zum ältesten semitischen
Glauben und zu den persischen Ideen Zorastcrs. In diesen Schemen bewegen
sich die Ideen der europäischen Philosopheme. Von Pythagoras und Xenophanes,
Moses und Zoraster, durch Piatonismus und Christentum zur kant- und nach-
kantschen Philosophie. Ganz anders in Indien. Durch alle Jahrhunderte ihrer
Entwickelung blieb diese unbeeinflußt von westasiatischen und europäischen Ideen.
Mit Bezug auf die Vedanta, die, wie seit alters, noch heute vornehmlich das
indische Denken erfüllt, meint der Verfasser, daß die indische Bevölkerung auf
eine ausgezeichnte Tradition zurückblicken könne. Jedenfalls auf eine bessere,
als wir Europäer, wo, dem mehr aktiveren Geiste entsprechend, Empirismus,
Rationalismus und deren natürliche Konsequenzen von Tag zu Tag wachsen,


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