Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 487
(PDF, 135 MB)
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sind die Lehre«, die wir verbreiten sollen! Jeder einzelne soll wissen,
wie schließlich sein Schicksal mit dem der gesamten Menschheit zusammenhängt
, eine praktische Religion und Ethik soll gelehrt werden, weiche
den Menschen wieder mit seinem Ursprung vereint.

Das aber paßt weder den Materialisten noch den geldgierigen
Priestern in ihren Kram. Statt daß der Mensch endlich kraft seines
selbstbewußten Geistes sein Schicksal und die Materie beherrscht, soll
er umgekehrt durch äußere Verhältnisse geknechtet werden und Wissenschaft
und Religion leisten dabei Bütteldienste, indem sie die Lüge an
Stelle der Wahrheit setzen und sich selbst für unfehlbar erklären.

Die Unfehlbarkeit und Autorität der Wissenschaft wird also mißbraucht
, statt Freiheit winkt uns Knechtschaft.

So sieht es in Wahrheit hinter den Kulissen aus!

Deshalb hat auch ein Beroaldo sein Werk nicht zum Ruhme seiner
eigenen Gelehrsamkeit geschrieben, sondern sein Endzweck war, die
materialistische Anschauung zu stürzen, damit die Menschen
glücklicher und nicht gelehrter werden.

So wenig die Volkshochschulkurse den hungernden Proletarier satt
machen können, so wenig wird die materialistische Weltanschauung in
ihrer äußersten Konsequenz die herrschenden Klassen vor Brutalität und
verkehrter Lebensweise schützen, welch beide ihren Untergang heraufbeschwören
müssen!

Hören wir noch, was Beroaldo über Menschenrechte sagt:

„Die Selbsterhaltung zwang den Menschen in die Jacke der Gesellschaft
und zwar auf Unkosten eines großen Teiles seiner individuellen
Freiheit. Doch, wie immer der gesellschaftliche Vertrag gewesen sein
mochte, sein Zweck mußte* sicherlich die Selbsterhaltung des Einzelnen
sein, d. h. ihm Leben und Unterhalt sichern.

Einzelne Glieder der Gesellschaft dürfen nichts tun, was die Allgemeinheit
, welche durch die Regierung vertreten ist, betrifft. Die
Regierung aber ist verpflichtet zum allgemeinen Wohl alles mögliche
beizutragen, denn als der Mensch in den Bund trat, wollte er seine Lage
verbessern und nicht verschlimmern.

Dem Einzelnen müssen demnach die Mittel zu Gebote stehen, sich
sein physisches und moralisches Brot zur Nahrung des Körpers und
des Geistes verschaffen zu können.

Die Regierung, welche diese Besorgung unterläßt, macht sich für alle
Übel verantwortlich, welche aus dem Mangel an physischen und moralischen
Unterhalt den Einzelnen oder die gesamte Gesellschaft treffen würde.

Uertrauen ist das Bedürfnis der lllenscben unter sieb, aber Uertrauen zu 6ot<*)
ist die Bedingung ihres 6edeibens, welche die Anfälle der Uerzweiflung, ja die
böd)sten Uerbrecben abwehrt, wenn uns das Unglück bau betroffen.

*) Diesen Satz über das Gottvertraueu als Grundlage des Vertrauens der
Menschen zu einander, als die Bedingung des Gedeihens jeder menschlichen Ge-

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