Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 493
(PDF, 135 MB)
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bildet sie nur nach, er besitzt nur den Fortbildungsgang der Formen.
Dazu führt er noch die mannigfaltigsten Arten von einzelnen ganz einfachen
Gebilden aus. Daraus ergibt sich: Der Offenbarer hat sich
die Formen selbst erst erworben, sein Besitz ist ein Arbeitsprodukt
früherer Zeiten.

Damit ist die platonische Anschauung widerlegt und die aristotelische
bestätigt. Der Irrtum kann nur dadurch entstanden sein, daß man aus
dem Umstand des sich gleichen Fortpflanzens in der Art schloß, es
müßte auch die erste Form der Organismen direkt aus einem großen
fertigen Formengeber entsprungen sein.

Die festgestellten Tatsachen und zwar die durch die heutige exakte
Forschung festgestellten, zeigen uns, daß die organischen Formen durch
Fortbildung entstehen. Das Ent- und Auswickeln der Form stellt nur
den Offenbarungsvorgang und Zustand des durch die Fortbildung Entstandenen
dar.

Das Ulesen des Offenbarers liegt daher in einer Fähigkeit, Tonnen in sid)
aufzunehmen, sie als Beeinflussung in sid) zu behalten (das Unoffenbarsein), dann in
sid) in Erregung zu setzen (Innere Offenbarung) und diesem Erregungszustände ausser-
lid) Ausdruck zu geben (JReussere Offenbarung.).

Nehmen wir als Beispiel dieser Verhältnisse einen chemischen
Stoff, etwa Natrium. Bei großer Kälte ist dieses völlig indifferent, es
hat gar keine chemische Wirksamkeit in sich. Das extrem abgekühlte
Natrium kann als unoffenbar und zwar innerlich und äußerlich, bezeichnet
werden. Wird es aber erwärmt und in Petroleum gelegt, so
hat es seine chemische Wirksamkeit, aber es übt sie nicht aus. Es befindet
sich im Zustande des innerlichen Offenbarseins. Wird es nun in
Wasser gebracht, so beginnt ^es mit Sprühen und Zischen zu verbrennen,
wirkt Wasser zersetzend und organische Stoffe zerstörend. Jetzt ist es
auch äußerlich offenbar geworden.

Diese Zustände des Offenbarseins zeigen sich auch bei dem Formenausdruck
; es ist also zwischen Offenbarung der Form und Bildung
der Form zu unterscheiden, die erstere ist ein Wandlungsvorgang, die
zweite ist eine Sammlung von Einflüssen.

Wenn nun das Wesen des Offenbarers die Fähigkeit ist, Eindrücke
aufzunehmen und wieder aus sich herauswirken zu lassen, so müßte
das ganze Universum nur aus mechanischen Gestaltungen, ähnlich den
Steinen in einem Baukasten bestehen. Nach dem Gesetz, daß Gleiches
Gleichem gegenüber unwirksam ist, und Gleiches auf Gleiches ausnahmslos
nur gleichen Einfluß ausübt, wären sowohl die chemischen
Verschiedenheiten, wie die Empfindungsverschiedenheiten als auch die
Vielartigkeit der Weltkräfte eine Fabel. In einer bestehenden Wesenseinheit
können sich nur mechanische Teilungen gleichen Wesens bilden.

Nun ist aber doch der Chemismus sowie die Empfindungsverschiedenheit
unbestreitbare Tatsache. Mögen auch bei gewissen Gehörs-


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