Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 494
(PDF, 135 MB)
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erregungen zugleich gewisse Sehreize auftreten, das beweist nur den
Zusammenhang, aber nicht die Identität der Empfindungsträger. Der
Leuchtreiz beim Schlag aufs Auge zeigt nur das Auslösen des Sehreizes
durch den Druck, aber nicht die Einheit von Gefühl und Sehen, denn
dann müßte in der Hand auch ein Leuchtreiz entstehen und nicht bloß
im Auge.

In der Frage über die Vielartigkeit der Weltkräfte liegt nun auch
ein Problem des Offenbarens; wird die Vielartigkeit erlernt, ist sie die
Ansammlung elementarer Einflüsse, war sie als Platonsches Urbild schon
fertig im Urwesen, ist sie durch Wandlung des Einen, durch stufenweises
Heraustreten eines Unteilbaren, durch Abscheiden einer Befähigungsanlage
oder durch Polarisierung und Spaltung des Urwesens entstanden?

An diese Fragen hat man sich bisher nur zögernd herangewagt,
und dann hauptsächlich nur im Sinne eines Wandeins des Einheitswesens.
Und doch geht die Offenbarungsfrage ohne diejenige von dem Fähigkeitsund
Vielartigkeitswesen überhaupt nicht zu lösen.

Diese Lösung ist auch besonders schwierig, da es an auffälligen
Handhaben fehlt und die nötige Erkenntnis ziemlichen Scharfsinn und
einige Geistesklarheit erfordert. Indeß, die Antwort über die Formenoffenbarung
gibt einige Hinweise. Wir sahen, die Offenbarungsform war
ein Gebilde; das Offenbarungswesen war eine Fähigkeit, zur Aufnahme
formbildender Einflüsse. Nun könnten wir ja sagen, die Vielartigkeit
entsteht durch Aufnahme von fähigkeitsbildenden Einflüssen. Dazu wären
aber eben schon Einzelfähigkeiten nötig, denn Gleiches wirkt auf
Gleiches nur gleichartig. Wir würden auf diesem Wege nur zur
Formenbildung, aber nicht zur Vielartigkeit des Weitwesens gelangen.
Die Gesetze der organischen Formenbildung lassen uns also hier ganz
im Stich; wir würden uns hier endlos im Kreis herumdrehen, wenn
auf diese Weise die Lösung gesucht würde.

Neben der organischen Welt gibt es aber noch eine andere, die
unorganische, chemische. In dieser finden wir auch das grundlegende
Vorbild der Vielartigkeit, den Chemismus. Welches Gesetz herrscht
nun da? Das Elementar- und Spaltungsgesetz. Es ist hier ebenso alleinherrschend
wie in der organischen Welt das Formenbildungsgesetz.

Was sagt das Spaltungsgesetz? Jede Eigenart läßt sich nur durch
Spaltung in Unterarten oder durch Verbindung in Ober- und Mischarten versetzen
. Also nicht Einflußsammlung, nicht Wandlung, sondern Spaltung
ist das schöpferische Prinzip in der unorganischen Welt. Selbst die
neuesten Entdeckungen der Umbildung des Radiums zeigen, daß immer
nur durch Zusatz oder Wegnahme eines x, einer Emanation, ätherischen
oder physischen Bestandteils eine Veränderung zu erzeugen geht. Nach
dem Spaltungsgesetz entstand die Schöpfung der Vielartigkeit. Auch
die Arten des Elementarwesens der Sinneswelt sind wie alle Elementargebilde
nach diesem Gesetze entstanden. Das Wesen des Empfindens,


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