Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 504
(PDF, 135 MB)
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land und Basel geschenkt hatten, weil sie den wißbegierigen Jüngling
liebten, der ohne sein Handwerk zu vernachlässigen, nach Büchern
haschte und las, während andere die freie Zeit in Wirtshäusern zubrachten.
Hier in Basel war es, wo er „in den Sternen las", daß er sich nach
München begeben müsse, indem dort ein großes Glück seiner harre.
Er mußte das Geld zur Reise dahin borgen und fand, in München angelangt
, mehrere Tage hindurch das Glück nicht, bis ihn plötzlich eine
„höhere Eingebung" bestimmte in dem Lotto gewisse Zahlen zu besetzen
. Er tat dies und hätte sofort die Summe von 60000 Gulden
gewonnen, wenn diese nicht durch den von der Lottoadministration verfügten
Abstrich auf 27000 Fl. reduziert worden wäre. Indessen machte
ihn schon diese Summe zum reichen Manne, er gab das Tischlergewerbe
auf und lebte ausschließlich seinen astrologischen Studien, die er
mit unermüdlichem und rastlosem Eifer verfolgte und mit umso größerem Erfolge
betrieb, als er sich jetzt alle erforderlichen Hilfsmittel seiner „Wissenschaft
" verschaffen konnte. Es stand nicht lange an, so gewann er auf die
nämliche Weise die Summe von 43000 Fl. und diese mußte ihm jetzt unverkürzt
ausbezahlt werden, weil er die beabsichtigten Abstriche zu vereiteln
gewußt hatte. Nun kaufte er sich ein schönes Haus, heiratete
und lebte in Stille und Zurückgezogenheit, sodaß in kurzer Zeit von
dem „glücklichen Schreinergesellen" nicht mehr gesprochen wurde.
Obwohl er sich unablässig mit astrologischen Studien beschäftigte und
mehrfach anderen Personen das Horoskop stellte, wurde doch erst die
Aufmerksamkeit wieder auf ihn dadurch gelenkt, daß er der Gräfin M.
— einer Schwester des Fürsten W. —- das Horoskop ihres damals in
Italien lebenden Gemahls gestellt, die Lebensweise desselben angegeben
und die Ursache, die Art, die Zeit sowie den Ort seines Todes vorhergesagt
hatte und alles genau in Erfüllung gegangen war. Noch ein
weiteres, diese Familie durch einen Sohn treffendes Unglück hatte er
vorausgesagt, und als dieser sich hatte nach Amerika flüchten müssen,
seine Briefe von dort plötzlich ausblieben und die bekümmerte Mutter
sich wieder an den Astrologen richtete, da sagte ihr dieser: „Sie können
nichts besseres tun, als in die Kirche gehen und für das Heil seiner
Seele beten, denn er ist tot". Später eingetroffene Nachrichten bestätigten
den von dem Astrologen angekündigten Tod des jungen Mannes.
Diese, sowie auch ähnliche Fälle waren die Veranlassung, daß der
Astrolog mit Gesuchen um Horoskopstellung, besonders aus der sogenannten
Creme der Gesellschaft bestürmt wurde und daß die bei ihm
ein- und ausgehende Gesellschaft aus Prinzen, Fürsten und Fürstinnen,
Grafen und Gräfinnen, Freiherrn, Freifrauen, Professoren, Doktoren, Staatsbeamten
, Offizieren, kurz aus Leuten der besten Stände sich rekrutierte.
Wie der Biograph des Karl Vogt, der bekannte Jurist und Okkultist
Ludwig Hauff in seinem zu Heilbronn und Leipzig 1858 und 1859 erschienenen
„Die eingetroffenen Prophezeihungen des Sehers


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