Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 562
(PDF, 135 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1907/0565
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gleiche die Flamme von Verbenno.) Die Seelen Ertrunkener erschrecken
als Wasserkälber. Auch sonst spuken und scheuchen (schlesisch: scheechen)
die Geister in unheimlichen Gestalten, meistens seltsamer Tiere. (Ob
dies wohl nur -auf Aberglauben beruht oder ob nicht da doch manchmal
wirkliche Spukvorgänge, vgl. Tegel, Resau, vorgekommen sein
mögen?) Seelen kann man irgend wohin bannen (?), ihnen unmögliche
Aufgaben stellen. (Damit schießt der Volksglaube wohl teilweise über
das Ziel hinaus.) Eine Erlösung aber geschieht durch Erfüllen ihrer
letzten Bitte, durch Fürbitte und liebevolle Teilnahme. (Das
Letztere ist durchaus die Lehre des christlichen Spiritualismus.) Glaube
an die Unsterblichkeit, Glaube an eine sittliche Weltordnung durchdringen
so den Seelenglauben und mannigfaltig sind die Wechselbeziehungen
zwischen Leben und Tod. -

Dies der Schluß der Inhaltsangabe des erwähnten Vortrages,
der durchaus bestätigt, daß auch heute noch im Volksglauben die
uralt indogermanischen Vorstellungen fortleben und sich mit dem
christlichen Glauben, der doch zumeist in der Landbevölkerung ein
tiefer und wahrer ist, in Einklang bringen lassen. Man sieht, wie tief
gewurzelt diese Anschauungen in der menschlichen Seele sind und wie
sie keine Philosophie und sogenannte Aufklärung daraus vertreiben kann,
denn sonst würden sie die Jahrhunderte und die vielfache Rassenmischung
längst ausgetilgt und verlöscht haben.

In der Diskussion betonte noch Herr Prof. Passarge, daß ein uralter
Toten- und Ahnenkultus auf deutschem Boden als gesichert zu
betrachten sei, also dasselbe, was der Verfasser in seinem ersten Aufsatz
ausführte. —

So dankbar wir nun auch der historischen Wissenschaft und der
Volkskunde für die Sammlung des Materials sind, so sollte diese solche
Forschungen nicht betreiben, ohne zugleich auf die spiritualistischen
Weltanschauungen der neueren Zeit Rücksicht zu nehmen und Gleiches
mit Gleichem zu vergleichen. WTenn sie dies täte, so würde sie manches
besser verstehen und nicht alles für bloßen Aberglauben erklären, was
ihr wunderbar und schwer verständlich erscheint, während es durch das
Studium der sog. spiritistischen Tatsachen seine Bestätigung erhält.

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III. Spiritismus, Magnetismus, natur-
gemässe Lebensweise u. Verschiedenes.

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3

8. Pas Phänomen der Materialisation.

Von Robert Blum.
Ein Artikel unter obigem Titel im „Zentralblatt für Okkultismus
" (Nr. 7 u. 8, Januar und Februar 1908) von Herrn Oberst a. D.
J. Peter gibt uns Veranlassung, einen Versuch zu wagen, die Theorien


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