Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 563
(PDF, 135 MB)
Bibliographische Information
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der „Eingeweihten*, d. h. wirklicher Okkultisten, den dort besprochenen
Hypothesen und Spekulationen gegenüberstellend, dem Leser zum Vergleich
zu unterbreiten. Mehr als eine hastige Skizze können wir hier
nicht bieten, da uns eine eingehende Behandlung des äußerst schwierigen
Themas viel zu weit führen würde; wir müssen auch deshalb eine oberflächliche
Kenntnis okkulter Prinzipien voraussetzen. Zur Zeit stehen
sich hauptsächlich 4 Hypothesen antagonistisch gegenüber, von denen
auch im obengenannten Artikel die Rede ist, nämlich: 1. der Psycho-
dynamismus; 2. die Theorie vom sublirninalen Ich oder Unterbewußtsein;
3. die theosophische und 4. die spiritistische Theorie. Alle enthalten
wohl ein Körnchen Wahrheit, aber keine ist ganz richtig — nach den
Ansichten der „Wissenden".

Daß ein Teil der „psycho-physi sehen" Kräfte, welche dem
Medium und den „Zirkelsitzern" entströmen, zu den Materialisationen
verwendet wird, wie dies der Psychodynamismus lehrt, ist richtig, aber
es ist nicht das einzige Material und kann keine Rechenschaft geben
für die selbständigen Intelligenzen, welche dabei eine Rolle spielen.
Daß das „Unterbewußtsein" des Mediums in vielen Fällen die sich
äußernde Intelligenz bildet, wie dies nach der zweiten Theorie gelehrt
wird, ist ebenfalls richtig, daß dies aber gleichsam das organisierende
Prinzip der Materialisationen darstellen soll und in allen Fällen die
selbständig denkende und handelnde Intelligenz dabei sei, das ist unrichtig
. Daß drittens die „Elementals" und „Elementargeister" die
Urheber der Materialisationen und Kundgebungen seien, wie dies die
Theosophen lehren, stimmt in den allermeisten Fällen; daß aber eine
Kommunikation der Lebenden mit den Toten überhaupt unmöglich
sei, ist falsch — nach den Ansichten der „Wissenden", und die Spiritisten
haben insofern recht, wenn sie die Tatsächlichkeit einer solchen
Kommunikation lehren, als es nicht nur möglich ist, sondern es sogar in
natura rerum liegt, daß eine im Astrallicht (zunächst immer noch
schlummernde) lebende Seele ebensogut von Gedankenprojektionen beeinflußt
werde und darauf reagiere, als die Seele eines schlafenden
Sensitiven, eines Mediums im Trance, oder eines Hypnotisierten; und
wird — äußerst seltene Fälle unter ganz speziellen, besonders günstigen
Konditionen ausgenommen — das Bewußtsein des betreffenden Abgeschiedenen
ebensowenig seinen Anteil daran nehmen, als dasjenige
des Schlafenden oder des Mediums. Daß aber die geretteten Seelen
der Verstorbenen als sichtbare und greifbare Materialisationen erscheinen,
unter den „Zirkelsitzern" einherstolzieren und Reden halten oder mit
lauter Stimme singen können, das ist nicht richtig und aus physikalischen
Gründen unmöglich — nach den Ansichten der „Wissenden". Aber
durch Magie - weiße oder schwarze — kann ein Adept eine solche
Seele mit seinen Künsten zitieren und zum Erscheinen zwingen,
wobei sie sich aber nur als leichte Dunstwolke sichtbar und in leisem


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