Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 5
(PDF, 140 MB)
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in seinen „Welträtseln" getan hat. Wir wollen die prägnantesten Stellen
aus dem Brief Huxleys hier anführen.....„Aber wenn ich selbst annehmen
würde — schreibt Huxley — daß diese Erscheinungen in Wirklichkeit
existieren, hätten sie doch nicht das mindeste Interesse für mich.
Böte mir jemand an, die Klatschgeschichten von ein paar alten Weibern
oder Dorfgeistlichen in der nächsten Kirche mit anhören zu dürfen, so
würde ich dieses liebenswürdige Anerbieten dankend ablehnen, da ich
Besseres zu tun habe."

„Wenn die Bewohner der spiritistischen Welt nichts Klügeres und
Verständigeres vorzubringen wissen als das, was ihre Freunde von ihnen
mitteilen, dann rechne ich sie zu derselben Kategorie. Der einzige Vorteil
, den der Nachweis der Wahrheit des Spiritismus böte, bestände
meiner Ansicht nach darin, daß er uns ein neues Argument gegen den
Selbstmord lieferte. Ich für meine Person würde nämlich vorziehen,
als Straßenkehrer mein Leben zu fristen, als nach meinem Tode dazu
verurteilt zu sein, mit Hülfe eines Mediums für eine Guinee pro
Sitzung dummes Zeug zu schwatzen."

Hochachtungsvoll J. A. Huxley.

Dieser Brief ist geradezu charakteristisch für die Haltung der Gelehrten
in der Mitte des vorigen Jahrhunderts den Problemen der Meta-
psychik gegenüber und für die in die Augen springende materialistische
Befangenheit jenes glücklicherweise hinter uns liegenden Zeitalters, in
der die Naturforscher in Natur- und Menschenwelt weiter nichts erblicken
wollten, als — wenn ich mich so ausdrücken darf — eine Art von
Blinde-Kuh-Spiel von Naturkräften. Der Sinn für das Seelische und
Geistige schien dieser Generation von Forschern ganz abhanden gekommen
zu sein. Da waren es denn die plötzlich auftauchenden Erscheinungen
des Mediumismus, die Vielen darüber die Augen öffneten,
daß es außer den Rätseln von „Kraft und Stoff" doch auch noch andere
Rätsel zu lösen gäbe, nämlich metapsychische und metaphysische Probleme.
Zum Studium jener Erscheinungen wurde dann auch im Jahr 1869 von
einer Gesellschaft von englischen Gelehrten, der „Dialektical Society" in
London, ein Komitee eingesetzt, dem unter anderen auch der berühmte
Elektriker Cromwell Varley angehörte, der 1860 das erste transatlantische
Kabel gelegt hatte. Die wissenschaftliche Erforschung des Mediumismus
durch dieses Komitee wurde Jahre hindurch fortgesetzt. Ihm verdanken
wir auch die ersten wirklich wertvollen Berichte über mediumistische
Erfahrungen. Später übernahm dann die im Jahre 1882 begründete
„Society for psychical research" die Führung in diesem Forschungszweig
, eine Gesellschaft, die sich zum Unterschied von ähnlichen Gesellschaften
bei uns in Deutschland aus den ersten Männern der Wissenschaft
und des öffentlichen Lebens Englands zusammensetzt und die
heute auf das, was sie in diesen 27 Jahren ihres Bestehens geleistet hat,
mit berechtigtem Stolz zurückblicken kann.

Man sieht hieraus, wie schief und befangen Huxleys Urteil war,
als er obigen Absagebrief an jenes Komitee schrieb. Hätten es alle so
gemacht wie er, dann wären wir in all diesen Fragen bis zur Stunde
nicht einen Schritt weiter gekommen, dann wären uns vermutlich auch
die Erscheinungen der Suggestion und Hypnose noch lange Zeit unbekannt
geblieben. Denn es war die „Society for psychical research",
die zuerst an das Studium dieser jetzt allbekannten Erscheinungen herantrat
und sie durch gründliche Durchforschung klar stellte. Und zwar


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