Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 28
(PDF, 140 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0035
Kiesewetter-Kuhlenbeck in ihrem „Okkultismus des Altertums" *)
meinen, das Rationelle an der Zahlentheorie des Pythagoras beschränke
sich auf die Erheblichkeit der quantitativen Beziehungen in der Konstitution
der Dinge und in der Beschaffenheit der Phänomene, die in
der Tat eine Grundlage des Verständnisses alles Daseins sei.

Es steht aber überhaupt in der Zahlenmystik ein sehr fruchtbares
Element, das aus dem Wesen des Symbols verstanden werden muß.
Das Symbol steht in Beziehung zu der Unterscheidung „Schein" und
„Sein", es setzt die Existenz der Gegenstände, mit denen es sich beschäftigt
, voraus, ja es will deren „wahres Wesen" erschließen. Damit
sagt es, dass die lüabrbeit etwas Geheimes ist, das auf verborgenen Pfaden mit besonderen
TTlitteln erreicht werden muss, es sagt, daß sich das Erlebnis vom
Wesen unterscheidet. Die Bedeutung und der Wert dieses symbolistischen
Denkens zeigt sich überall im System des Pythagoras.

Die Fünfzahl der Planeten war für Pythagoras von großer Wichtigkeit
und auch die Fünfzahl der Himmelszonen mit ihrem Hinweis auf
sichtbar und unsichtbar und der Analogie mit dem sichtbaren Pol und
dem unsichtbaren Zentralfeuer fügt sich stilgerecht in die Gedanken des
Pythagoras ein.

Wie Aristoteles überliefert, meinten die Pythagoräer, daß das Feuer
in der Mitte und die Erde ein sich im Kreise darum herum bewegendes
Gestirn sei, welches so Tag und Nacht erzeuge. Sie hätten nicht das
Wirkliche beachtet, meint der Stagirite, sondern nur deshalb ein Urfeuer
in die Mitte des Weltalls gesetzt, weil es ihnen das Wertvollste sei und
nur dem Wertvollsten diese ausgezeichnete Stelle gebühre. Die Mittelstellung
des Feuers erkläre sich bei den Pythagoräern also aus einer
Wertschätzung.

Aber Wertschätzung war nicht der einzige Grund für die Annahme
des Zentralfeuers. Die im Schema der pythagoräischen Begriffe bemerkte
Gegensätzlichkeit und doch wieder Identität zwischen den Randgliedern
jeder Fünfergruppe läßt uns vermuten, daß das Zentralfeuer
mit einem der äußeren Weltkörper in gewissem Sinne in Gegensatz und
Beziehung stehen sollte. Man fühlt sich fast dazu gedrängt, die Sonne
dem Zentralfeuer, der Erde die Gegenerde gegenüberzustellen. Hierfür
spricht auch, daß Gegenerde, Erde, Planeten, Mond, Sonne wieder gerade
fünf Weltkörper mit Gegenerde und Sonne als Randglieder ergeben.

Fügt man noch Zentralfeuer und Fixsternsphäre innen und außen
hinzu, so hat man eine Siebenzahl, der die andere Siebenzahl der beweglichen
Himmelskörper (nämlich 5 Planeten, Sonne und Mond)
streng symmetrisch entspricht. Wir können sogar noch die Glieder
einander zuordnen.

Daß dem Zentralfeuer Zeus, der Fixsternsphäre, nach der die Zeitrechnung
zustande kommt, Kronos entsprach, ist verbürgt. Mond und
Sonne wiederholen sich an homologen Stellen, der unsichtbaren Erde
ist Hermes zuzuteilen und wir erhalten folgendes Schema:

Zentralfeuer . 1

I 1 Gegenerde. . 2

II 2 Erde .... 3

III Planeten . . 4

3 Kronos ... 1 1

4 Zeus .... 2 2

Zeus 1
Hermes 2
Aphrodite 3
Ares

Sphäre 4
Mond, Sonne 5

*) Der Okkultismus des Altertums von K. Kiesewetter. Bearbeitet von
Dr. L. Kuhlenbeck. Bd. II, S. 441. (Verlag M. Altmann, Leipzig.)
*) S. 464.


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