Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 38
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0045
— 38 —

machten Erfahrungen diese Untersuchung dem psychologischen Forscher
dort sehr nahe.)

Die Phänome müssen, so glaubt Mme. Noeggerath, an und für sich
beweisend wirken. Es erscheint ihr hinreichend, wenn das Sitzungszimmer
minutiös inspiziert, die Gewänder des Mediums untersucht, die
Teilnehmer sorgfältig ausgewählt und jede verdächtige Person ausgeschlossen
wird. — Was die Ausbildung der mediumistischen Kräfte
anbelangt, so ist sie dafür, daß man in gewissen Fällen davon absehen
sollte, diese durch magnetische Beeinflussung herbeizuführen, sie glaubt
nämlich auf Grund ihrer Erfahrungen, daß diese Beeinflussung auch
durch die Geisterwelt erfolgen könnte, in welchem Falle das magnetische
Fluidum von einem Geiste ausgehe, und das Fluidum des Magnetiseurs
sich nicht verbinden könnte und die Beeinflussung durch den Magnetiseur
auch die Möglichkeit der Mitteilungen des Geistes behindern müßte.
Der Antagonismus zwischen den beiden Fluiden müßte auch auf das
Nervensystem des Mediums schädlich wirken. Auch nach den S£ancen
sollte man die Magnetisation unterlassen, um günstige Einwirkungen
aus der übersinnlichen Welt nicht zu verhindern.

Bezüglich der Materialisationen bemerkt die Spiritualistin gelegentlich
: „Es gibt vollendete Masken; um solche festzustellen, genügt es,
sorgfältig das Spiel der Physiognomie der Erscheinung zu beobachten,
ihr Lächeln und besonders den Ausdruck ihrer Augen. Ich hatte die
Gewohnheit, mit mir in die Dunkelseancen eine hellsehende Persönlichkeit
zu nehmen, über die ich ganz sicher war. Diese Hilfe war mir
sehr wertvoll. Auch der Taschenspieler ist wertvoll unter der ausdrücklichen
Bedingung, daß er unparteiisch sei. Man soll aber dem Medium
seine Anwesenheit nicht verbergen, sondern im Gegenteile ihm mitteilen,
daß diese Bestimmung getroffen wurde, um ihm eine erschöpfende
Prüfung zu ersparen." —

Wie Mme. Noeggerath gelegentlich mitteilt, hat einmal eine der
zahlreichen durch das Medium Mme. Bablin manifestierten Erscheinungen
eine sehr stark materialisierte Gestalt den Anwesenden ins Gesicht geblasen
(I) und deren Hände auf ihr Herz gelegt, um die Schläge zählen
zu lassen. Eine Materialisation des Mediums Slade, namens Owasso,
habe sich den Scherz gemacht, kräftig zu pfeifen (!) All das, was über
Materialisationen im allgemeinen berichtet wird, ist, so meint die Verfasserin
, tausendmal seit einer Reihe von Jahren erzählt und bekräftigt
worden, aber damit es anerkannt werde, muß es von den Gelehrten zugegeben
werden.

Bezüglich der Frage nach dem Zusammenhange des Phantoms mit
dem Medium stellt Mme. Noeggerath fest, daß auch die Verwendung der
feinsten materiellen Moleküle des Mediums zu Materialisationszwecken,
die in spiritistischen Kreisen allgemein angenommen wird, in ihrem
intimen Zirkel wiederholt beobachtet wurde. Man hat nämlich Geisterhände
in Paraffin abgebildet gefunden, und als eines Tages das Paraffin
zu sehr erhitzt war, stieß Marie, das Medium, einen heftigen Schrei aus,
so daß die Anwesenden die Vorhänge öffneten. Sie fanden nun auf
ihrer Hand, die noch immer gebunden war, die Spuren einer Brandwunde
. Jean, von dem noch die Rede sein wird, heilte dann, wie das
Medium erklärte, das Übel wieder. Er sagte zu den Anwesenden: „Wir
Geister lösen uns augenblicklich in solchem Falle von der Materie los. Es
ist das Medium, das dulden muß. Drückt also auch, wenn eine Materialisation
zustande gekommen ist, ihr niemals die Hand, sucht sie nicht


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0045