Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 58
(PDF, 140 MB)
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Wenn nun „Kraft", „Stoff" und „Bewußtsein" nur Aspekte oder
Offenbarungsformen des Absoluten sind, so sind sie in jedem Ding aktiv
oder latent vorhanden und müssen auch ineinander verwandelt werden
können.

Die moderne Wissenschaft kommt gerade in der allerletzten Zeit
zur Einsicht, daß Materie nur ein „Zustand", efne „Bewegungsform"
des Aethers ist, aber Licht, Elektrizität ist gleichfalls schwingender
Aether. Kraft und Stoff sind also nur besondere „Bewegungszustände"
des Aethers.*)

Die Brücke zwischen Kraft und Stoff wäre also geschlagen. Was
die Aetherwirbel und Schwingungen hervorruft, darüber schweigt die
Wissenschaft. Dort aber, wo die Schulwissenschaft zu denken aufhört,
beginnt naturgemäß die höhere Naturwissenschaft (Metaphysik, Okkultismus
usw.). Und zwar mit voller Berechtigung; denn Materie ist nur
Wirkung!

„Wir begannen dort zu forschen, wo moderne Mutmaßung ihre
glaubenslosen Schwingen faltet. Und bei uns galten als Anfangsgründe
der Wissenschaft, was die heutigen Weisen entweder als wüste Chimären
verachten oder woran sie als unergründbare Mysterien verzweifeln," sagt
Lord Bulwer in seinem klassischen Rosenkreuzerroman „Zanoni".

Versuchen wir also die Brücke zwischen „Bewußtsein" und Kraft
oder Stoff zu schlagen.

Um einen Eindruck auf die photographische Platte hervorzurufen,
ist entweder ein Lichtstrahl oder ein beleuchtetes Objekt nötig, dies
sind die notwendigen Voraussetzungen der Lichtbildkunst bis vor wenigen
Jahren gewesen. Als aber die Röntgenphotographie entdeckt wurde und
zahlreiche andere unsichtbare Strahlen Spuren auf der photographischen
Platte hervorriefen, da erweiterte sich unsere Erkenntnis der für unser
Auge unsichtbaren Welt. Neue Energieformen bewiesen ihr Dasein durch
die lichtempfindliche Platte, die schärfer sah als unser Auge und noch
dazu Gewähr dafür gab, keinen Sinnestäuschungen unterworfen zu sein.

Was sagen, nun die „materialistischen Gelehrten" dazu, wenn es
möglich ist, lediglich durch Wille und Vorstellung, also vermittelst
intensiver Gedankenbilder**), in einer Dunkelkammer die photographische
Platte derart zu beeinflussen, das das gedachte Objekt darauf
beim Entwickeln erscheint.

Dadurch ist jedenfalls der Nachweis geliefert, daß Gedanken
„Schwingungsformen", mithin Energieformen sind. Kraft und Stoff
sind aber nur Zustände des Aethers, mithin haben auch Gedanken eine
substanzielle Natur.

Interessant ist auch nachstehender Versuch, welchen wir der Zeitschrift
„Wahres Leben", Nr. 24, Jahrgang 1907, Seite 189 entnehmen:

„Herr Hasden und sein Freund Dr. Istrati, beide Rumänen, verabreden
folgenden Versuch: Hasden stellt in seinem Schlafzimmer einen
photographischen Apparat auf; Dr. Istrati schläft mit dem festesten

*) Man kann auch sagen, Kraft und Stoff sind im Wesen dasselbe, nur in
unserer Vorstellung treten sie als verschiedene Dinge auf. Unser physisches
Gehirn ist mit einem Prisma zu vergleichen, wodurch wir alles gebrochen sehen,
was in Wirklichkeit eine Einheit bildet.

**) Vergleiche Dr. Baraduc „La Photographie de la pense*eÄ. Offizieller Bericht
der medizinischen Wissenschaften in Paris, enthält gedruckte Reproduktionen
der Platten, auf welchen Dr. Baraduc die Bilder hervorbrachte. — Ferner brachten
die London News 1907 einen illustrierten Artikel über photographische Aufnahmen
von Gedanken und Gebetsformen, gleichfalls von Dr. Baraduc angefertigt.


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