Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 69
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
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nicht trockene Formeln zum blinden Nachbeten, sondern zeige die Art
ihrer Ableitung (indem ich sie ja zumeist selbst abgeleitet habe) und
bemühe mich zugleich, auch den Sinn der einzelnen Methoden zu beleuchten
und dem Verständnisse näher zu bringen. Außerdem ersetze
ich, wo die hergebrachten Rechnungsweisen — wie es oft vorkommt —
fehlerhaft sind, diese durch andere, der klaren Absicht der alten Astrologen
mit ihrer oft noch unzulänglichen Mathematik besser entsprechende,
weil wissenschaftlich richtige. Infolgedessen erhebt auch der vorliegende
kleine Artikel den Anspruch, in mancher Hinsicht Neues zu bieten.

Es erübrigt noch, uns klar zu machen, mit welcher Genauigkeit
wir die Geburtszeit zu berechnen haben. Wir pflegen eine Angabe derselben
, die bis auf eine Zeitminute richtig wäre, schon für sehr genau
zu halten; zugleich aber sind wir gewöhnt, die Koordinaten der Himmelskörper
und Häuserspitzen — somit auch die des Ascendenten — wenigstens
bis auf Bogenminuten anzugeben, d. h. aber bei ihnen eine Genauigkeit
bis auf 1' vorauszusetzen, welche in den Direktionen immerhin noch
6 Tage bedeuten kann. Dies stimmt jedoch nicht zusammen. Vielmehr
müßten wir, da dem Verfließen einer Zeitminute eine Ortsänderung des
Ascendenten in a und X im Mittel um 15' entspricht, auf eine Genauigkeit
der Zeitangabe im Mittel bis auf 4 Zeitsekunden, vorkommenden
Falls sogar auf eine noch größere dringen, um ein „genaues Ascendens"
zu erhalten. Hieraus erklärt sich die die gewöhnlichen Ansprüche anscheinend
weit übersteigende Präzision in den Zeitangaben, mit welcher
im folgenden gearbeitet wird. (Fortsetzung folgt.)

1 c



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IL Spiritualismus, Theosophie, indische
JÄystik,Buddhismas anwandte Gebiete.

6. Okkultismus in 9er griechischen Philosophie.

Von Professor Julius Nestler.
(Fortsetzung.)

Auch eine Betrachtung der Lehren vom Heraklit wird uns erkennen
lassen, daß sie zahlreiche mystisch-okkulte Elemente enthalten.
Heraklit1) wurde um 510 v. Chr. zu Ephesus geboren und lebte etwa
bis 450 v. Chr. Er entstammte einer der vornehmsten Familien seiner
Vaterstadt, wie schon daraus hervorgeht, daß er das in seiner Familie
erbliche Amt eines Opferkönigs seinem jüngeren Bruder abtrat. Diese
Nachricht scheint ,aber auch eine Bestätigung dafür zu enthalten, daß
seine Philosophie sich an die Ephesische Priesterdogmatik und damit
an den Feuerdienst Oberasiens, an die Lichtreligionen des Orients anlehnt.

Heraklit muß aber auch als Begründer der Logoslehre erscheinen, die
in der symbolistischen Onosis und im Evangelium Johannes wiederkehrt.
Hierfür ist besonders eine Stelle im Kratylos des Piaton (407 E ff.) entscheidend
, wo nach der Lehre des Heraklit Hermes, der Gott der Rede,
mit dem Begriff Xdyog (Logos) identifiziert wird. Es heißt dort: m äv
#Q(*moi, otf to etqetv eßijöaTO, dixamg äv xccXoTto i)7td üfiwv EiQBfir\g \vv de
fifiele;, &g olofied'a, xaXXwTzltpvTf-g zd övofiacEq{xi\v xaXovfiev— „Ihr Menschen,
der das Sprechen2) ausgedacht hat, dürfte wohl mit Recht von euch

i) Vgl. Hermann (De philos. Jonic. aetate, S. 10.)
3) td etqeiv (eirein).


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