Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 78
(PDF, 140 MB)
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Lebensweg bekommt, hängt in der Luft, weil dieses Wissen getrennt von
Philosophie und Religionswissenschaft vorgetragen wird. Das „Euklidsche
System** beherrscht auch heute noch die ganze Mathematik, es ist zu
einem viel schlimmeren Dogma geworden als alle religiösen Dogmen.
Schon seit Jahrhunderten wird dieses Dogma in unseren Schulen Tag
für Tag von Millionen von Lehrern und Schülern nachgeäfft und heruntergeleiert
. Die ganze heutige Wissenschaft ist unter dem Einflüsse
dieses Dogmas in eine Sackgasse geraten, aus der es beinahe kein Entrinnen
mehr gibt. Dabei erleben wir das wunderbare Schauspiel, daß
gerade die Verherrlicher dieses Dogmas am meisten über das religiöse
Dogma schimpfen. — Den alten Weisen Indiens und Aegyptens wäre
es nie eingefallen, irgend einen Wissenszweig vom Ganzen loszulösen
und denselben getrennt von Philosophie und Religionswissenschaft vorzutragen
. Sie befolgten, um zum höchsten Wissen zu gelangen, eine
ganz andere Methode als die heutige, deren Endresultat ein blödsinniger
Materialismus ist. Selbst innerhalb der Mathematik befolgten schon die
alten Inder, um die mathematischen Lehrsätze zu beweisen, eine Methode,
die mit dem „Euklidschen System" nichts zu tun hat. Ein solcher echt
indischer Beweis und zwar der Beweis des pythagoräischen Lehrsatzes
— also des wichtigsten Lehrsatzes der Geometrie — ist uns erhalten
geblieben. Für diejenigen, die diesen rein indischen Beweis nicht kennen,
sei derselbe hier wiedergegeben.

Der Beweis läßt das rechtwinklige Dreieck viermal in das Hypotenusenquadrat
beschreiben, sodaß in der Mitte ein Quadrat übrigbleibt,
dessen Seite die Kathetendifferenz ist. In einer zweiten Anordnung der
vier Dreiecke und jenes inneren Quadrates machen diese zusammen bei
anderer Zerlegung die beiden Kathetenquadrate aus. In dieser originellen
Weise läßt sich der wichtigste Lehrsatz der ganzen Geometrie jedem
Menschen, auch wenn er noch niemals etwas von Mathematik gehört
hat, klipp und klar mathematisch genau beweisen. Der Beweis wird
noch bedeutend erleichtert, wenn man sich die vier rechtwinklichen
Dreiecke und das innere Quadrat in Papier ausschneidet. Dieser Beweis
des pythagoräischen Lehrsatzes ist entnommen aus dem Vijaganita des
Bhäskara, eine indische geometrisch-theologische Schrift.

Fig.z

a, b, c, d ist das Quadrat der größten Kathede
a bt c, di „ „ „ „ kleineren „

(Fortsetzung folgt.)


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