Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 82
(PDF, 140 MB)
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M. Lemaitre, welcher alle Bilder Helenens gesehen hat, hält das
letztgenannte Bild als einen merkbaren Fortschritt. Insbesonders ist er
von den weichen Schatten in den Falten des Kleides und vor allem über
die gut gezeichneten Hände überrascht. M. A. Lemaitre erzählt, daß
nach gewissen medianimen Mitteilungen, welche Mlle. Helene Smith
empfing, sie wirklich eine Reinkarnation von Raphael oder Michel Angelo
wäre; das Medium selbst will an diese Possen nicht glauben.

Aus dem Berichte M. Lemaitres geht ferner hervor, daß das nächste
Bild des Mediums wahrscheinlich erst nach dem Erholungsaufenthalt
erscheinen wird, welchen Mlle. Smith diesen Sommer in den Bergen
nehmen will. Das Medium ist nämlich, da sie allen, welche sich dafür
interessieren, erlaubt, die Bilder zu besichtigen, natürlich stark überlaufen,
ganz zu schweigen von der Menge der Briefe und Telegramme, welche
sie erhält und beantwortet.

Das nächste Bild wird die Kreuzigung vorstellen, Helene hatte
am Pfingstsonntag, 19. Mai 1907, um 6 Uhr abends eine Vision ihres
Gemäldes der Kreuzigung. Als sie mit mehreren Personen in ihrem
Salon stand, sah sie eine Bildfläche erscheinen und sie stürzte in die
Küche, einen Stock zu holen, um das Maß des Bildes nehmen zu können.
Dann fiel sie in Trance (der Bericht sagt stets „en somnambulisme");
was nun geschah, erinnert sie sich nicht. Mme. Wendt, welche dieser
Szene anwohnte, erzählte sie M. David mit folgenden Worten: „Wie ich
Mlle. Smith Maße nehmen sah mit ihrem Stocke, fragte ich sie, was sie
da mache. Sie antwortete mir: „Schweigen Sie!" In diesem Augenblicke
höre ich ein Knistern in dem Bilde „Christus in Gethsemane" und Mlle.
Smith sinkt zu Boden. Ich brachte einen Stuhl, aber als ich Mlle. Smith
berührte, empfing ich einen elektrischen Schlag. Fast gleichzeitig warf
sich Mlle. Smith auf die Kniee und faltete die Hände; sie war in Ekstase.
Nach einer Weile erhob sie sich und sagte: „Lassen Sie mich", und
flüchtete in ihr Zimmer, überwältigt von einer heftigen Bewegung."

Helene hatte auf der Bildfläche, welche sie messen wollte oder
daneben, den leidenden Christus am Kreuze gesehen, das Haupt leicht

zur Rechten geneigt und dornengekrönt.----Man darf mit

Spannung der Entwickelung der nächsten Bildwerke des berühmten
Mediums entgegensehen. Leider hat Mlle. Helene Smith (mit ihrem
richtigen Namen Mlle. Müller) bisher ein Photographieren der Gemälde
nicht gestattet, aber um gerecht zu sein, man wird ihr nachempfinden
können, daß sie ihre Schätze vor Profanation hüten will.

9. Die wissenschaftliche Stellung der psychometrie.

Von G. Reinhardt, prakt. Arzt in Bremen.

I.

Zur Kennzeichnung des Wesens der Psychometrie dient am besten
ein kurzer geschichtlicher Rückblick. Ungefähr zur gleichen Zeit, als
durch die Klopferscheinungen im Hause des Fox in Amerika die moderne
spiritistische Bewegung begann, veröffentlichte der Psychologie Professor
Buchanan sein Buch: Manual of Psychometry (Handbuch der Psychometrie).
Daraus erfahren wir, daß die Psychometrie einem sog. Zufall ihre Entdeckung
verdankt. Ein amerikanischer, dem medizinischen Professor bekannter
Geistlicher bemerkte, daß es ihm bei Nacht durch sein bloßes


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