Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 96
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
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dem es gelingt, den Geist eines verstorbenen Menschen in der Weise herbeizurufen
und festzuhalten, daß die Erscheinung unzweifelhaft sicher bezeugt und
bewiesen werden kann. — Den Geist des Mr. Josef Batties und jedes ähnlichen
„Spukenkiekers" dürfte auch das kräftigste Medium vergeblich zu beschwören versuchen
. Einfach, weil er kaum je welchen gehabt hat. (Die Welt am Montag.)

Man muß es der Montagsstimmung dieser Zeitung zu gute halten, daß sie zu
solchen Späßchen, die ja so billig und schon so abgebraucht sind, ihre Zuflucht
nimmt 1 Man kann von gewissen Personen am Montag nicht verlangen, im Menschen
einen Geist anzuerkennen, der nicht in enger Verwandschaft steht mit den Geistern,
die sie tags zuvor durch den Alkohol sich einverleibt haben. — Geduld, auch für
diese Stoffanbeter kommt der Tag der Ernüchterung und mit Abscheu werden sie
es dann bereuen, ihren „wahren" Menschen durch die Geistleugnung so erniedrigt
zu haben. Die Schriftleitung.

T7>fr—^ VI. Psychologische Diagnosen. ^-fl^r

Von ß. Reinhardt, prakt. Arzt in Bremen, Kuranstalt Am Wall 194. g=

Herrn R. S., Essen. Sie schrieben am 3. 5. 08: „Ihre Beurteilung trifft,
soweit meine Selbsterkenntnis reicht, außerordentlich zu, sowohl in Bezug auf die
körperlichen als auch die Charaktereigenschaften. Es entrollt sich da das Bild
eines Menschen, der eben noch fleissig an sich selbst zu arbeiten hat. Besonders
zutreffend war für mich die Bemerkung, daß ich mich unter der Herrschaft der
Venus auf die Dauer nicht wohlfühlen würde; nun, das ist jetzt schon der Fall." —
Die von Ihnen noch gewünschten Einzelheiten habe ich Ihnen auf Ihren Wunsch
direkt mitgeteilt; Sie werden diese bereits erhalten haben.

Herrn E. H., Altenburg. Sie sind äußerst höflich im Umgange mit Menschen
, aber Ueberschwänglichkeit kann Ihnen nicht nachgewiesen werden. Ihr
Gedankengang ist sehr ideal. Im Innern haben Sie einen geheimen Kummer. Es
kann innere Kränkung oder auch verbissener Aerger sein. — Sie sind wohl energisch,
aber doch nicht durchgreifend genug. Dabei haben Sie ein feines Taktgefühl. Erreichen
würden Sie im Leben sehr viel mehr, wenn Sie die Sache, welche Sie auszuführen
gedachten, auch zu Ende führten. Ich glaube, daß Sie oft abschwenken,
also zurückgehen. — Ihre rechte obere Lunge scheint noch nicht so ganz gut zu
sein. Es liegt wohl viel Schuld an der Ueberanstrengung des rechten Armes.

Alle hier genannten Bücher sind durch die Verlagsbuchhandlung von Max Altmann in Leipzig

schnellstens zu beziehen.

Bücherbesprechung.

Geschichte des Mädchens von Orlach. Von Justinus Kerner. Zweite mit
dem Spuk von Sigmaringen vermehrte Auflage. Wilh. Germans Verlag, Schwäb.-Hall.

Magdalene Gronbach, das Mädchen von Orlach, wurde daselbst im Jahre 1812
als Tochter eines Bauern geboren und unterlag in ihrer Jugend eigenartigen
magnetisch-dämonischen Anfällen, die in gewisser Beziehung eine Aehnlichkeit mit
denen der Seherin von Prevorst hatten. Den einwandfreien Zeugnissen vieler gebildeter
Zeitgenossen, wie Professor Daumer, Professor Eschenmayer u. a. m., kann
nicht gut widersprochen werden und so haben wir in dieser Geschichte einen höchst
interessanten Fall des Besessenseins vor uns. Magdalene Gronbach wurde von
einem Geiste geplagt, der zu Anfang des 15. Jahrhunderts als ein sündiger, verbrecherischer
Mönch gelebt hatte. Nachdem man auf dessen Geheiß Magdalenens
Geburtshaus abgerissen hatte, fand man, seinen Anweisungen entsprechend, in
einem alten Mauerwerk ein Loch, welches mit verschiedenen Gerippen, angeblich
den Opfern seiner verbrecherischen Lüste, angefüllt war. Interessant ist auch die
Tatsache, daß der Geist einst das Taschentuch der Magdalene mit seiner Hand
berührte und die Formen derselben vollständig in das Tuch einbrannte. — Der Spuk
von Sigmaringen ist eine kleine Erzählung mit ähnlichen Vorkommnissen. H.

Druck von Karl Dietmar, Langensalza,


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