Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 108
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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— 108 -

liehe Ordnung oder Harmonie verloren gegangen ist, sich deren Disharmonie
oder Unordnung schließlich im physischen Körper als
„Krankheit" zu erkennen gibt.

Diese Disharmonie wieder in Harmonie, die Unordnung in Ordnung
zu verwandeln, das gestörte Gleichgewicht der lebensmagnetischen
Kräfte wieder auszugleichen, das ist die Aufgabe der wahren Heilkunst.

Scheinbar gibt es nun vielerlei Ursachen, welche das Gleichgewicht
der lebensmagnetischen Kräfte stören oder die Harmonie des Systems
in Disharmonie bringen können..

Paracelsus zeigt sich auch darin wieder als Meister, er sagt im
Buche Paramirum:*)

„Es gibt nur eine einzige Quelle alles Daseins, eine einzige Ur-
kraft, aus der alle Kräfte entspringen und wenn wir in einem wahren
christlichen Geist, d. h. vom Standpunkt der Gotteserkenntnis
die Krankheitsursachen beschreiben wollen, so würden wir nur eine
einzige finden — nämlich den Ungehorsam gegen das Gesetz. Da
aber der Intellekt das unteilbare Ewige nicht in Begriffe fassen, sondern
dies nur in der Kraft des Glaubens erkannt werden kann, so müssen
wir in einem „heidnischen Stile" schreiben, d. h. wir müssen die Wirkung
der Einheit betrachten, und da finden wir dann fünf verschiedene Entia,
d. h. Anfänge oder Prinzipien, aus denen alle Krankheiten entstehen,
die aber alle aus dem einen Grundprinzip alier Dinge entspringen."

Paracelsus teilte die Krankheiten nach ihrem Ursprung in fünf
Klassen:

1. Ens Astrale. Krankheiten, die ihren Ursprung im Astralkörper
des Menschen oder in astralen Einflüssen haben.

2. E n s V e n a 1 e. Krankheiten, welche aus Verunreinigungen, giftigen
Substanzen etc. entspringen.

3. Ens Naturale; das sind Krankheiten, welche in den individuellen
Eigenschaften ihre Ursache haben.

4. Ens Spirituale. Durch magische Einwirkungen (Zauberei)
entstandene Krankheiten.

5. Ens Deale. Leiden, Krankheiten in Folge der Wirkung der
„ausgleichenden Gerechtigkeit" oder des „Gesetzes
Gottes". (Karma.)

Die letztgenannte Krankheitsursache ist der eigentliche (indirekte)
Ursprung aller übrigen. Jeder Aktion entspricht eine Reaktion. Der
Mensch hat durch seine Taten, Handlungen und Gedanken gewisse
Wirkungen in diesem oder in vergangenen Daseinsformen verursacht
und nun kommt die Rückwirkung, der karmische Ausgleich. Selbst
die sogenannten bösen oder unglücklichen „Zufälle" (also z. B. das
Herabfallen eines Ziegelsteins, der dem „zufällig" Vorübergehenden den
Kopf einschlägt) müssen ihre Ursache im „Karma" des betreffenden
Menschen haben, da es in der Welt keinen Zufall, sondern nur kausale
Verkettung geben kann. Daß wir die unsichtbare „Kausalkette" nicht
sehen, beweist wahrlich nicht, daß es keine solche gibt.

„Nichts kann im Reich der Wirkungen (dem Reich der Materie)
sich ereignen, wozu nicht im Reiche der Ursachen (dem Reiche des
Geistes) die verborgene Wurzel liegt."

Dieser Satz ist ein Schlüssel zum Verständnis der genannten
okkulten Medizin. Alle organischen und funktionellen Störungen in

*) Vgl. Dr. Franz Hartmann „Medizin des Paracelsus".


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