Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 109
(PDF, 140 MB)
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unserem Organismus beruhen in letzter Linie nur auf Rückwirkung
unserer disharmonischen Handlungen, sei es in dieser Inkarnation, sei
es in vorhergehenden Daseinsformen. Wir erinnern unsere christlichen
Leser, daß diese Karmalehre sogar im Evangelium scharf hervortritt,
denn weshalb fragt sonst ein Jünger: „Meister, was hat dieser Mann
verschuldet, daß er blind geboren wurde?"

Da aber alle äußeren Handlungen, Taten etc. nur Verkörperungen
unserer Gedankenwelt und unserer Willensimpulse darstellen, so beginnt
die vorbeugende okkulte Heilmethode damit, dem Patienten zu
lehren, daß Gedanken der Reinheit, Güte, Harmonie und des Wohlwollens
harmonierende geistige Ursachen sind, die schließlich auch den materiellen
Körper umgestalten werden und uns in glückliche äußere Verhältnisse
bringen. Deshalb wird jede ausschließlich „physikalisch-diätetische,
chemische, homöopathische, selbst die vielgepriesene Naturheilbehandlung
einer gleichzeitigen zielbewußten Einwirkung auf Seist und Psyche des Patienten immer
an Erfolgen zurückstehen. *)

Und damit sind wir zum wichtigsten Punkt dieser kleinen Abhandlung
gelangt: die Wahl der Heilmittel in der okkulten
Medizin. Sie ergibt sich von selbst, wenn wir uns ein möglichst
klares Bild von dem Begriffe der okkulten Medizin machen.

Versuchen wir also jetzt uns an die Definition derselben heranzuwagen:

Die okkulte Medizin kennt einerseits die tieferliegenden (unsichtbaren
, verborgenen) Ursachen der „Krankheiten", andererseits kennt sie
durch Erfahrungen und tiefere Naturerkenntnis die verborgenen
Kräfte aller materiellen Dinge, als auch die polare Anwendung aller
sichtbaren und unsichtbaren Energieformen, zu welch' letzteren auch die
richtige Anwendung von geistigen Ursachen und Gegenursachen zu
zählen ist.

Das heißt mit anderen Worten: die okkulte Medizin benützt alle
Kraftquellen der sichtbaren und unsichtbaren Welt als Heilmittel, und es
versteht sich da von selbst,, daß der okkulte Arzt „Elektriker" sein
muß. Er faßt sein Wirken als höchste Kunst auf, und in dieser gibt es
kein schablonenhaftes Arbeiten; sondern gemäß der Individualität und
anderen Umständen werden die entsprechenden Mittel gewählt und Verordnungen
erteilt. Es läßt sich dies nicht aus Büchern erlernen, sondern
dazu gehört vor allem Begabung.

So wenig „Akademien" Künstler züchten können, so wenig werden
unsere Universitäten „Heilkünstler" hervorbringen, denn nicht das Bücherwissen
allein macht den tüchtigen Arzt aus, sondern das „Können".

Wenn auch, wiq, früher gesagt wurde, dem okkulten Arzt die größte
Zahl und die mächtigsten Heilmittel zu Gebote stehen, so wird er
dennoch immer bemüht sein, die idealsten Heilmittel zu benutzen.
Die Forderungen, welche wir an ein ideales Heilmittel stellen, sind folgende:

1. Darf es nie schaden, noch schlechte Nachwirkungen hervorbringen.

2. Muß es gründlich heilen, nicht Symptome beseitigen.

3. Soll es möglichst einfach in der Anwendung sein und möglichst
haltbar.

4. Billig und sofort anwendbar, und

5. auch den Laien zugänglich sein.

*) Ausführlich begründet und an Beispielen dargelegt ist diese Art der
„okkulten Medizin" in meinem bereits erwähnten Werk „Moderne Rosenkreuzer"
und in Karl Wachtelborn's „Heilkunde auf energetischer Grundlage", beide erschienen
im Verlag Max Altmann, Leipzig.


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