Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 144
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0151
_ 144 -

frappierend wirkte auf mich der Satz: „über kritische Herzerscheinungen, welche
längere Jahre bestanden, sind Sie zeitlich hinweg", da ich tatsächlich vor 3—4 Jahren
an einem schweren nervösen Herzleiden erkrankt war, das jetzt spurlos verschwunden
ist. Diese Diagnose ist ein absolut unanfechtbarer Beweis für den hohen Wert
und die erstaunliche Tiefe Ihrer Erkenntnisse. Auf die übrigen Einzelheiten will
ich nicht eingehen, sondern nur betonen, daß sich in der ganzen Charakteristik
keine einzige Unrichtigkeit befindet und daß ich Ihrer Aufforderung, der praktischen
Astrologie meine Aufmerksamkeit zu schenken, mit größtem Interesse nachkommen
werde. Dr. N.

VII Vom Büchertisch.



-—vi

)





ry<. )

<hC.h — , ■.........





Alle hier genannten Bücher sind durch die Verlagsbuchhandlung von Max Altmann in Leipzig

schnellstens zu beziehen.

Bücherbesprechung.

Dracula. Roman von Bram Stoker. Aus dem Englischen von Heinz Widt-
mann. Leipzig, M. Aitmann, 1908. Brosch. Mk. 4,—-, geb. Mk. 5,—.

Eine der Hauptpersonen dieses Romanes, Professor Van Heising, klärt uns
auf Seite 347 über die Naturgeschichte des Vampyrismus dahin auf, daß Vampyre
Menschen sind, die nach dem scheinbaren Tode ein eigenartiges Leben weiter
führen — sie können nicht einfach sterben im Laufe der Zeit, sondern gedeihen
immerfort, so lange sie sich vom Blute lebender Wesen zu ernähren imstande sind.
In diesem Zustande verfügen sie über unheimliche Kräfte, ihre Lebenskraft wird
mit der Zeit immer größer, sodaß sie sich scheinbar sogar verjüngen; sie werfen
keinen Schatten und geben im Spiegel kein Bild, haben eine unglaubliche Stärke in
ihren Armen, können sich in Tiergestalten verwandeln, als Nebel oder elementarer
Staub auf den Strahlen des Mondes kommen, können sich so klein machen, daß
sie durch die kleinste Ritze ihrer Gruft aus- und einschlüpfen, haben überhaupt
in der Materie kein Hindernis, da sie durch verschlossene Türen einzudringen vermögen
, und sehen im Finstern besser als Raubtiere. Trotzdem aber haben sie sich
gewissen Gesetzen der Natur zu fügen, daher kann man sich gegen sie schützen,
wenn man diese Gesetze kennt, kann sie verfolgen, unschädlich machen und ihnen
damit den Frieden ihrer Seele wiedergeben.

Graf Dracula war seit einigen Jahrhunderten dem Vampyrismus verfallen.
Seinen unheimlichen Fähigkeiten gelingt es, den Schauplatz dieser grausigen Tätigkeit
von Siebenbürgen nach England zu verlegen, wo er eine größere Gemeinde
von Vampyren zu gründen hofft, denn jeder, der einem Vampyr zum Opfer fällt,
muß selbst wieder zum Vampyr werden. Da erscheint ihm endlich in der Person
des Professors Van Heising ein Gegner, dem es nach vielen Gefahren gelingt, die
Welt von diesem Scheusal zu befreien. In diesem gigantischen Kampfe treten auch
noch verschiedene andere Personen in den Vordergrund, die ebenfalls das Interesse
der Leser vollständig in Anspruch nehmen. — Obwohl die Lektüre dieses Romanes
vor dem Einschlafen nicht oder doch nur ganz nervenkräftigen Personen anzuraten
ist, hat derselbe doch nichts mit den üblichen „Schauerromanen" gemein, sondern
will in jeder Beziehung ernst genommen werden. Der ungewöhnliche Stoff braucht
allerdings auch eine eigenartige Behandlung, die aber meisterhaft zu nennen ist
und neben allem technischen Raffinement, mit welchem der Leser von der ersten
bis zur letzten Seite in Aufregung gehalten wird, auch ein recht künstlerisches
Empfinden aufweist. — Man mag über den Vampyrismus denken wie man will; gelesen
soll man dieses Buch haben, denn schon lange wurde auf okkultem Gebiete
kein so guter Roman geboten wie der vorliegende. Die vortreffliche Uebersetzung
macht ihn noch wertvoller. Karl Brandler-Pracht.

Druck von Karl Dietmar, Langensalza.

i


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0151