Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 148
(PDF, 140 MB)
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kosmischer Grundkräfte waren, so braucht die Alchemie nicht auf „Unsinn"
zu beruhen.

Dr. Kekul£ wird gut tun, die Arbeiten des modernen Chemikers
Fittica zu verfolgen. Fittica fand in den letzten Jahren, daß z. B. gerade
der Schwefel kein Element sei, sondern, wenn ich nicht irre, die
Formel C6 H8 04 besitzt.

Ferner lehrt die moderne physikalische Chemie, und insbesondere
die Spektralanalyse, daß es gerecht ist, die elementare Natur der Grundstoffe
anzuzweifeln; Herr Dr. Kekuld möge diesbezüglich das Werk
Dr. P. Köthners „Aus der Chemie des Üngreifbaren" durchsehen
und Dr. Köthner widerlegen, wenn er es imstande ist.

Die „Leipziger Neuesten Nachrichten" brachten unterm 24. September
1908 einen Aufsatz über das „Radium" von Dr. Conrad Stich in
Leipzig, dem wir folgende Stellen entnehmen: „Die Radiumforschung nimmt
heute das Interesse der gebildeten Welt in hohem Maße in Anspruch, sowohl
nach wissenschaftlicher wie wirtschaftlicher Richtung. Vielseitige Forschungen
beschäftigen sich mit dem Studium der Radioaktivität und deren physiologischen
Einflüssen. Bekanntlich äußert sich die Aktivität einmal, indem
das Radium oder seine Salze Strahlen aussenden, die sich geradlinig
fortpflanzen, und dann, indem eine gasförmige Materie, die Emanation,
produziert wird, die sich, entgegen den Strahlen, ebenso wie andere
Gase in Behälter fassen und aufbewahren läßt. Nur ist sie vorübergehend
und verliert sich in gewisser Zeit. Die Zerfallprodukte des Radiums
selbst, von denen man bis jetzt 21 kennt, verhalten sich wie chemische
Elemente. Das Radium gehört bekanntlich der Gruppe der Erdkalimetaüe
an und zeigt deren allgemeines Spektrum. Da die eigenartigen Vorgänge
des Radiums sich innerhalb der Atome abspielen, so versucht
man ihre Abhängigkeit von äußeren Faktoren festzustellen, um so allmählich
eine Erklärung der Erscheinungen zu finden."

„Jüngst veröffentlichte Wilhelm Engler in Drudes Annalen, Band 26,
Seite 483, eine Arbeit, die ergab, daß durch Temperaturerhöhung die
Umwandlungsprodukte der Radium-Emanation, als von Radium A, B
und C, eine Beschleunigung erfahren, aber nur, so lange das Erhitzen
dauert. Beim Abkühlen erhalten die Umwandlungskonstanten ihre alten
Werte. Diese Beobachtung weist auf die Stabilität der Atome unter Einfluß
äußerer Kräfte, wie der Wärme, hin. Ramsay und Cameron haben
die früheren Ergebnisse, daß die Radium-Emanation sich im reinen
Zustand in Helium verwandelt, durch besondere Versuchsanstellung ergänzt
. Bei Anwesenheit von reinem Wasser liefert die Radium-Emanation
nur sehr wenig Helium mit sehr viel Neon, und in Gegenwart
einer Kupfersulfatlösung Argon und Lithium, vermutlich auch Natrium."

„Es ist recht erfreulich, daß diese Untersuchungen auch von Seiten
der Regierungen unterstützt werden. So hat die österreichische Regierung
dem berühmten Forscher Ramsay drei Gramm Radiumchlorid für
seine weiteren Versuche zur Verfügung gestellt. Bei dem ungeheuren
Wert des Radiums jedenfalls eine ansehnliche Unterstützung!"

„Die Ergebnisse der Radiumforschung greifen in die bisherigen
chemischen Grundlagen, die sich mit den bisher durch kein Mittel weiter
zerlegbaren Elementen beschäftigen, tief ein, und es ist bereits keine
Phantasie mehr, daß die Verwandlung der Elemente ineinander möglich
ist, vielmehr ist durch das Studium der Radioaktivität eine berechtigte
Aussicht gewonnen worden, daß solche Umwandlungen erreicht werden.
Jedenfalls sind die Experimente von Ramsay und Sotti, die Umwandlung


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