Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 164
(PDF, 140 MB)
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Augenblicke die Geburt wirklich erfolgt ist oder nicht. Jede der jetzt
zu besprechenden Methoden setzt somit eine bestimmte Theorie darüber
voraus, unter welchen astrologischen Bedingungen an irgend einem Orte
ein Mensch überhaupt geboren werden kann. Dies wurde von denjenigen
übersehen, welche diese Methoden mit Hilfe ersonnener Fälle von Geburten
, welche gerade nach der betreffenden Methode zu Grunde liegenden
Theorie unmöglich gewesen wären, ad absurdum führen zu können
glaubten, während in Wirklichkeit nur die Erfahrung über ihren Wert
oder Unwert entscheiden könnte. Es mag zur Aufstellung solcher
Theorien der gewiß plausible Gedanke geführt haben, daß ja doch auch
die Geburt gewissermaßen als ein für den Geborenen höchst wichtiges
Lebensereignis aufgefasst werden kann, wenigstens mit demselben Rechte,
wie sein Tod, — und daß es sonderbar wäre, wenn ein solches im
Sternenstande nicht auf irgend eine Weise zum Ausdrucke käme. Dann
liegt der Gedanke nahe, daß die Sternenständc der sämtlichen Geburten
ein gewisses allgemeines Kennzeichen tragen, durch welches sich ein
möglicher G eburtsaugenblick von einem jeden Augenblicke unterscheidet,
in welchem keine Geburt erfolgen konnte.

Es gibt zwei selbstverständliche Grundsätze, welche bei all den
folgenden Methoden zur Anwendung kommen:

1. daß es ein gewisses Maximum des als möglich anzusehenden
Irrtums bei der Geburtszeit gibt, dessen Ueberschreitung einen solchen
Irrtum höchst unwahrscheinlich macht. So z. B. könnten wir annehmen,
daß ein solcher Irrtum, der eine Stunde übersteigen würde, unwahrscheinlich
und darum nicht vorauszusetzen ist;

2. daß, da die vorgegebene Geburtszeit doch den einzigen tatsächlichen
Anhaltspunkt bildet und möglicherweise auch ganz richtig
sein kann, wir notgedrungen ihren etwaigen Fehler eher kleiner als
größer anzunehmen und demzufolge von mehreren Möglichkeiten stets
diejenige zu wählen haben, welche dem kleinsten Betrage dieses Fehlers
— d* h. der Korrektion x — entspricht.

Ich füge noch einen dritten Grundsatz hinzu, der nicht immer beachtet
wurde, jedoch logisch gefordert wird, nämlich:

3. daß an und für sich der Irrtum in der Angabe der Geburtszeit
in dem einen Sinne ebenso wahrscheinlich ist als in dem anderen, d. h.
daß die Möglichkeiten, daß ein zu später und daß ein zu früher Augenblick
angegeben wird, einander in jedem einzelnen Falle gleich sein
müssen.

B* Die Methode des francesco ßonatu

Dieser Methode liegt die theoretische Annahme zu Grunde, daß
eine Geburt immer nur dann stattfinden kann, wenn die Spitze eines
der Eckhäuser (I, X, VII, IV)

a) entweder den Ekliptikbogen zwischen der 0 und einem der
übrigen Planeten eben genau halbiert, während zugleich die 0 weder
vom % noch vom cT „lädiert", d. h. aus oder □ beschienen wird,

b) oder wenn eine von ihnen eben durch den ekliptischen Ort
eines Planeten (die Himmelslichter eingerechnet) hindurchgeht, d. h. mit
ihm in & steht.

Hierbei gilt der Fall a als Regel, der unter b angeführte als Ausnahme
, so daß bei der Untersuchung einer angegebenen Geburtszeit
jenem der Vorrang gebührt.


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