Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 168
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0175
168 —

zu erzeugen, die sehr schwer heilte und deren Wundränder im Dunkeln
lange Zeit leuchtend waren. Hier sehen Sie noch die Narbe 1 —

Nachdem ich mich überzeugt hatte, daß mein seltener Fund auf
10 Meter Entfernung eine kräftige Influenzmaschine lahm legte, derart,
daß kein Fünkchen aus ihr herauszubringen war, ging ich daran, das
Mineral spektroskopisch zu untersuchen.

Ich brachte von der etwa 15 Gramm schweren Substanz eine äußerst
geringe Menge auf die Spitze eines großen Küchenmessers und hielt
diese in die Flamme des Bunsenbrenners. Aber weiter kam ich nicht,
denn in diesem Augenblick erfolgte eine kräftige Detonation, und wiewohl
ich zur hellen Tageszeit das Experiment vornahm, so wurde es darauf
hin urplötzlich im ganzen Lokal stockfinster und eine eisige Kälte erfüllte
den Raum. Der scharfe Knall rief den Laboranten herbei, der, als
er die Türe des Laboratoriums öffnete, entsetzt durch die eisige Kälte
zurückprallte.

Allmählich verging die Kälte und es wurde wieder Licht im Saal.
Als ich auf meine Hand herniederblickte, die noch immer das Heft des
Küchenmessers krampfhaft umschlossen hielt, sah ich zu meinem Erstaunen
, daß die breite Klinge spurlos verschwunden war. Der im Heft
steckende Teil des Stahles zeigte scharfen, feinkörnigen Bruch, die Klinge
aber war trotz eifrigen Suchens nicht mehr vorzufinden.

Hatte sie sich dematerialisiert oder hatten die „Hüter der Schwelle"
mir einen Streich gespielt? Ich muß es dem Leser überlassen, sich
selbst darüber ein Urteil zu bilden.

Eher erklärlich scheinen mir die Phänomene der plötzlichen Finsternis
und eisigen Kälte. Durch die Detonation, als Begleiterscheinung
der Dematerialisation der Substanz, wurden die Aetherschwingungen
innerhalb des Laboratoriums derartig in „Unordnung" gebracht, daß
weder Licht- noch Wärmeschwingungen bestehen konnten. Erst allmählich
kehrte das harmonische Verhältnis wieder und damit verschwanden
Dunkelheit und Kälte. Uebrigens las ich schon früher einmal in irgend
einer wissenschaftlichen Zeitschrift, daß der berühmte Physiker Ramsay
ein ähnliches mysteriöses Experiment erlebt habe, über welches aber
mangels Erklärung Stillschweigen gebreitet wurde. Auch Ramsay soll
die plötzlich eintretende Dunkelheit und Kälte beobachtet haben.

Nach diesen Erfahrungen wollte ich daran gehen, elektrische Versuche
mit meiner rätselhaften Substanz zu machen. Ich schloss sie zu
diesem Zweck in eine starke Glasröhre ein, deren Enden ich durch
Glimmerplättchen und Kolophonium abdichtete. Schon nach 14 Tagen
muß im Innern der Röhre ein ungeheuer hohes Potential geherrscht
haben. Ich war diesmal glücklicherweise vorsichtiger wie früher und
traf allerlei Vorbereitungen, um nicht das Opfer meines Wissensdurstes
zu werden. Das erste war, daß ich mich in einen Kautschukmantel
hüllte. Sodann stellte ich vier große wohlisolierte Konduktoren auf den
Experimentiertisch und nun ging ich daran, zwischen den vier Konduktoren
die Glasröhre vorsichtig zu öffnen. Sowie ich das eine Glimmerplättchen
nur etwas gelüftet haben mochte, entströmte mit großer Gewalt
eine helleuchtende Wolke aus der Glasröhre. Diese Wolke nahm
sofort Kugelgestalt (etwa 12 Zentimeter Durchmesser) an und rotierte
inmitten der 4 Konduktoren um ihre eigene Achse mit drohendem Gebrumme
. Dabei strahlte sie in unheimlich bläulichem Licht. Diese Erscheinung
mochte etwa 20 Sekunden gedauert haben. Dann barst die
Kugel, indem sie unter heftigem Knall Blitze nach allen Richtungen aus-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1908/0175