Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 176
(PDF, 140 MB)
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wiss, dass in besonderen Zuständen die Tüblfäden unserer Seele über ibre korper-
Heben Grenzen binausreieben können und ibr ein Uorgeftibi ja auch ein wirklieber
Blick über die nächste Zukunft gestattet ist.

Auch kann eine Seele auf die andere durch bloße stille Gegenwart
entschieden einwirken, wovon ich mehrere Beispiele erzählen könnte.
Es ist mir sehr oft passiert, daß, wenn ich mit einem guten Bekannten
ging und lebhaft an etwas dachte, dieser über das, was ich im Sinne
hatte, sogleich an zu reden fing. So habe ich einen Mann gekannt, der,
ohne ein Wort zu sagen, durch bloße Geistesgewalt eine in heiteren Gesprächen
begriffene Gesellschaft plötzlich still zu machen imstande war.
Ja, er konnte auch eine Verstimmung hineinbringen, so daß es allen
unheimlich wurde.

Wir haben alle etwas von elektrischen und magnetischen Kräften
in uns und üben wie der Magnet eine anziehende und abstoßende Gewalt
aus, je nachdem wir mit etwas Gleichem oder Ungleichem in Berührung
kommen. Es ist möglich, ja wahrscheinlich, daß, wenn ein
junges Mädchen in einem dunkeln Zimmer sich, ohne es zu wissen, mit
einem Manne befände, der die Absicht hätte sie zu ermorden, sie von
seiner ihr unbewußten Gegenwart ein unheimliches Gefühl hätte, und
daß eine Angst über sie käme, die sie zum Zimmer hinaus und zu ihren
Hausgenossen triebe."

Diese Zeilen sprechen zu klar und deutlich, als daß sie einer
näheren Aufklärung bedürftig wären.

Es gibt noch eine Unzahl von Bemerkungen Goethes, die seinen
Giauben an die übersinnliche Welt und die okkulten Gesetze beweisen,
die oben angeführten Beispiele sind aber so markant und klar, daß sie
für diese Skizze genügen dürften.

Und so schließen wir mit Goethes prophetischem Ausspruch:
„Irrtum verläßt uns nie, doch zieht ein höher Bedürfnis
Immer den strebenden Geist leise zur Wahrheit hinan."

HL Spiritismus, JÄagnetismas, natu?*
gemässe Lebensweise u. Verschiedenes.

V—

c

c

10. jfr. JUiller, das berühmte jWatcrialisations-jrtcöium.

Von Josef Peter, Oberst a. D., München.

II.

Die KontroU-Sttzung MUlers in Paris.

(25. Juni 1908.)

In erster Linie müssen die Maßnahmen genannt werden, welche
getroffen waren, um jeden denkbaren Einwand der Skeptiker von vornherein
die Spitze abzubrechen. Es war ein Komitee gebildet, bestehend
aus Gaston Mery, Direktor des L'Echo du Merveilleux, Mr. de Vesme,
dem Direktor der „Annales des Sciences psychiques", dem Pastor Mr.
Benezech und Mr. Blech. Diese Herren empfingen Mr. Miller auf der
Straße vor dem Sitzungshause. Miller trägt keinen Gegenstand und
raucht ruhig seine Zigarre. Er wird in das Sitzungszimmer geführt,
ohne mit irgend einem der Geladenen in Berührung zu kommen. Das
Zimmer ist leer und wird von den genannten Herren der eingehendsten
Untersuchung unterzogen, — natürlich auch das Kabinett, „das lediglich
durch zwei Vorhänge gebildet ist, welche vor einer Ecke des Zimmers

jM.


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