Freiburger historische Bestände - digital

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Barmherzigkeit gegen Tiere, Nachsicht und Milde gegen Untergebene, Unterdrückung
des Zornes, der Leidenschaften, Grausamkeiten und Ausschweifungen verlangt, dagegen
Großmut, Toleranz und Nächstenliebe empfiehlt. Dieser milde Kaiser, die
„Wonne der Götter", ordnete an, daß die Anhänger aller Bekenntnisse an allen
Orten seines Reiches unbehelligt leben können. Jeder Mensch soll seinen eigenen
Glauben in Ehren halten, darf aber niemals den Glauben anderer schmähen usw.
Nun betrachte man dagegen Karl den Großen. Der Autor erinnert nur an die
Grausamkeiten dieses Kaisers während seiner Bekämpfung der heidnischen Sachsen.
Zu Verden an der Aller ließ er bekanntlich an einem einzigen Tage 4500 Sachsen
enthaupten. Seine Edikte atmen Gewalt und Blut. So z. B.: „Wenn jemand die
40tägigen Fasten verabsäumt und Fleisch genießt, soll er es mit dem Leben büßen"
u. ä. Aus solchen Vergleichen geht allerdings der Buddhismus siegreich als die
Religion des milden Wohlwollens und der vollsten Toleranz hervor. — Auch einen
kurzen Katechismus mit poetischen Belegen aus verschiedenen Zeiten bietet
uns dieses Werk, der wertwolle Aufschlüsse gibt über Reinkarnation, Nirvana, Karma,
die fakultativen Gelübde, Laienvorschriften usw. Ihm schließt sich eine Abhandlung
über buddhistische Symbolik an, welche sehr geeignet ist, die falschen Ansichten
und Irrtümer, die bei uns über den Buddhismus verbreitet sind, richtig zu stellen.
Endlich teilt der Verfasser die Buddhisten der ganzen Erde in verschiedene Gruppen
ein, deren eine Gruppe er „Buddhaisierte Christen" nennt. Dieser Versuch erseneint
aber nicht ganz glücklich. Das Buch ist sehr populär gehalten. Die Leser werden
es dem Autor sehr zu danken wissen, daß er die herrlichen Verse aus „Die Leuchte
Asiens" von Edwin Arnold aufgenommen hat. Dadurch erhält das Buch einen
poetischen Zauber, der es umso wertvoller macht. Man kann es mit gutem Gewissen
bestens empfehlen. B.—

„L'Homoeopathie" von Martin Ziegler, mitgeteilt von A. Zäppritz. Verlag
von Karl Vosseier, Stuttgart. Mk. 1,50. — Diese Publikation eines nachgelassenen
Manuskriptes des 1893 verstorbenen genialen Odforschers und Chemikers ist Herrn
Zäppritz, der mit Ziegler befreundet war und diese Mitteilungen über wichtige und
hochinteressante exakte Experimente der Nachwelt retten will, hoch anzurechnen.
Der Text ist französisch, Ziegler war Elsässer. Der Titel verrät nicht den weitschichtigen
Inhalt von noch unbekannten Forschungen über allerlei Radioaktivität,
denn die Homöopathie wird nur gestreift. Für Aerzte und Physiologen enthält die
Schrift freilich große Kühnheiten, aber die Bekanntschaft mit den auch inzwischen
von der reinen Physik entdeckten unsichtbaren Strahlenarten und Vibrationen macht
uns bereits Zieglers Entdeckungen weniger fremdartig. Von besonderem Interesse
sind die Experimente mit der künstlich verstärkten Wirkung der Gestirneinflüsse,
die ich schon teilweise in meiner „Physik der Astrologie" erwähnt habe. Hier
findet man sie genauer beschrieben. Albert Kniepf.

Eingegangen.

Vererbung, Gedächtnis, Transcendentale Erinnerungen. Von Dr.

Gustav Eichhorn, Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart. — Gespräche mit den
Toten. Von Joh. Lobb. Leipzig, Hermann Ziegler. — Die Gesamterfahrung
vom Gesichtspunkt des Primärmonismus. Von Rudolf Willy. Zürich, Schult-
hess & Co. — Gedichte von Berthold Funke. M. Altmann, Leipzig. — Theosophie.
Von D. Rudolf Steiner. M. Altmann, Leipzig.

Druckfehler-Berichtigung. In Heft I soll es im Aufsatz: „Die Knabenstreiche
des Mediumismusa auf Seite 2, 3 und 4 immer statt „physisch, physik"
heißen „psychisch oder psychik." (Mit Ausnahme von Zeile 27 v. oben Seite 3
und Zeile 38 v. oben S. 4.) In Heft 3 soll es im Artikel: „Okkulte Medizin" auf
Seite 109, Zeile 31 v. oben statt „Elektriker" heißen „Elektiker" und auf Seite 110
Fußnote soll statt „offiziellen* stehen „offizinellen". Ferner auf Seite 113, Zeile 20
v. oben lies: nicht eingetroffen; ebenda, Seite 114, Zeile 8 v. unten lies: « (P) — a(S).

Druck van Karl Dietmar, Langensalza.