Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 198
(PDF, 140 MB)
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jenen drei ersten Prinzipien bestehend." Von den Vegetabilien sagt er:
„Jenes Etwas, aus dem der Keim der Pflanzen im Prinzip gebildet worden,
ist etwas anderes, nämlich ein geistig Wesen und eine siderische Einwirkung
. . ." „das Himmlische ist dem Irdischen entgegengesetzt, das
eine betrifft den Glauben, das andere die greifbaren Wesen; so ist auch
ein Unterschied zwischen dem Astralischen und dem Irdischen. Das
Astralische kann nur durch lebhafte Einbildung und Arithmetik erforscht
und verstanden werden; das Irdische wird erforscht durch Hypothese
und Analyse (spekulatio und separatio)."

„Die Medizin der Meister, wir beginnen es einzusehen, befaßt sich
nicht mit der irdischen greifbaren Materie, sondern mit dem siderischen
Sperma, dem ersten wesentlichen und konstituierten Urgrund des Lebens
und jeden bestehenden Wesens überhaupt. In diesem Urstoff dieser
prima materia unterscheiden sie drei konstituierende Prinzipien, die sie
Merkur, Sulfur und Sal nennen. Diese drei Prinzipien haben als gemeinsamen
Ursprung das innere „Ignis" oder das Lebensprinzip, jenes
metallische Liquor, das ihren Mittelpunkt bildet. Die Medizin der Meister
muß also vor allem auf dieses innere Ignis, das Lebensprinzip, einwirken;
und da letzteres Ursache der äußeren Offenbarung des Lebens ist, so
muß die Wirkung dieser Medizin sich auch notwendigerweise nach außen
kundgeben. So ergibt sich eine Medizin, die die Meister siderisch nennen,
weil ihre erste Wirkung das Lebensprinzip betrifft. Sie haben die geheime
Medizin gefunden, welche den Archäus, das Lebensprinzip, heilt.
„Diese Medizin stammt aus einem einzigen Ursprung, die Form ist von
der Materie derselben nicht verschieden, die Herstellung und Anwendung
sind jedoch verschieden. Diese Medizin ist zweifach und teilt sich in
Phalaia und Asa, die eins im Prinzip, aber verschieden in der Zubereitung
sind. Wer sie herstellen will, muß zunächst ihre Natur erkennen und
dieselbe genau ergründen. Diese Medizin durchzieht den Körper geistig
wie ein Rauch, dringt durch alles Geäder und Fleisch des Menschen,
gleich einem subtilen Balsam, und durch die Kraft seines Salzes bringt
wieder in Ordnung, was gestört war und fehlte. Es ist nicht nötig, sie
zu erheben, da die geheilten Kranken sie zur Genüge rühmen."

So schreibt der Meister von dieser Medizin, die er siderisch, himmlisch
, geistig ätherisch nennt, die allen Wesen innewohnt und nur durch
ihre Auflösung sich kundgibt. Er enthüllt uns damit die Medizin des
Makrokosmos als Universalmedizin, gemacht und zubereitet aus einer
einzigen Materie, einfach im Prinzip, aber zweifach in ihrer Form und
Anwendung.

Man bewundere noch das in seiner Einfachheit erhabene biologische
System des Meisters, das er in kurzen Worten wie folgt aufstellt: „Form
und Materie sind irdisch, das Leben ist in der Bewegung und die Erkenntnis
jedes Gutens und Uebels, d. h. Gesundheit und Krankheit beruht
in der scharfen Erforschung und Einbildung des Mikrokosmos; was
neben diesen dreien noch übrig bleibt, stößt die Natur als Kadaver von
sich, und es ist nur mehr ein Monstrum, ein Abfall jener drei Teile,
worin nichts mehr zu finden ist als ein „caput mortuum". Des Meisters
Biologie ist ätherisch, astral, mit anderen Worten vitalistisch. Es muß
ja auch so sein, da seine Universalmedizin jede Materie ausschließt, und
nur auf das Lebendige und Immaterielle einwirken kann. Und so muß
dieses System unsere Bewunderung erregen, wenn es möglich ist, es bis
zur Vollendung zu bringen. Diese Vollendung ist nichts anderes als die
Heilung des Kranken. Nun wissen wir aber, daß die Kuren der Alche-


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