Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 249
(PDF, 140 MB)
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geblich beobachteten „N"-Strahlen. (Man denke hier an Reichenbachs
Versuche.)

Seine Versuche nahm er mittelst eines Schwefelkalciumschirmes
vor, der im Dunkeln leuchtet, und sobald der Beobachter zu denken
anfängt, heller leuchtet, sei es nun, daß man ihn über dessen Hand oder
Fuß oder Kopf hält. Ja es gelang sogar, eine allerdings bedeutend
geringere Zunahme des Leuchtens zu beobachten, wenn die
Person im nächsten Zimmer stand." (Dieser Versuch ist wichtig,
weil er die Bedenken zerstreut, daß die „N"-Strahlen nur „Wärmestrahlen
" sind, vgl. den Artikel von Erich Bamler: „Blondlots N-Strahlen
und Charpentiers Versuche", Heft 4, Jahrgang II des Zentralblattes für
Okkultismus.)

Wurde die Versuchsperson mit dem Schirm durch einen Draht verbunden
, so war das Leuchten viel deutlicher.

Nur die unausgesprochenen Gedanken*) hatten diese Fernwirkungen
. Sprach dagegen der Untersuchte, so blieb der Schirm
unbeeinflußt.

Seine Versuche kontrollierte Dr. Kotik dadurch, daß er der Versuchsperson
angab, wann sie dachte und wann sie zu denken aufgehört hatte.
Wurde die Entfernung zu groß und z. B. zwei Türen zwischen Versuchsperson
und Experimentator geschlossen, dann war kein Effekt mehr zu
konstatieren; er ließ sich aber durch das Einschalten eines Kupferdrahtes
wieder hervorrufen.

Dazu bemerkt nun Dr. Neustädter: „Was ist nun von der ganzen
Sache zu denken? Ist denn überhaupt etwas daran glaubhaft? Nun, die
Möglichkeit einer Gedankenübertragung wird von einer Reihe von beachtenswerten
Forschern anerkannt (Lehmann, Loewenfeid, Moll, Dessoir
u. a.). Insoweit würde man also auch den mitgeteilten Versuchen nicht
skeptisch gegenüberzustehen brauchen. Es würde auch die „psycho-
physische Energie" nichts logisch Undenkbares darstellen."

Anders freilich verhält es sich da, wo diese angeblich auf Papier
fixiert wird. Denn dort (nämlich bei der direkten Gedankenübertragung
ohne Zuhilfenahme eines fixierten Papiers) würde ein Vorgang sich abspielen
, wie etwa bei der drahtlosen Teiegraphie. Während die Aufgabestation
arbeitet, echot die Annahmestelle die Bewegungserscheinungen
wieder, die eben im gleichgestimmten Empfangsapparat jeweils sofort
wieder aufgenommen und wiedergegeben werden.

Bei der „aufgespeicherten Energie" dagegen fehlt jede Möglichkeit
, sich eine Vorstellung der Wirkung zu machen. (Diese Verzweiflung
eines Materialisten, der nur die grobstoffliche Materie als
existierend und wirkend anerkennt, ist in der Tat begreiflich, aber auch
belustigend anzusehen.)

So fährt nun Dr. Neustädter fort: „Wenn wir ein Weichselholz jahrelang
aufheben, immer wieder gibt es seinen Geruch ab. Hier ist ein
einheitlicher Sinnenreiz, der immer wieder gleich wirkt. Bei Gedanken
aber sollen wir uns vorstellen, daß eine Aufstapelung in ganz komplizierter
Art stattfinden müßte, etwa so wie die Schallwellen auf einer Phonographenwalze
, wo doch ein Mechanismus die Schallbewegungen in ihrer

*) Hier hätten wir einen experimentellen Beweis für die Richtigkeit des
Gebotes des Schweigens, wie ihn die „Neugedankena-Lehre erfordert. Wer
seine Wünsche realisieren will, muß schweigen. Spricht er darüber, so wird die
geistige Energie in Schallwellen etc. umgesetzt und kann nicht mehr in
der Gedankenwelt wirken.


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