Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 290
(PDF, 140 MB)
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wesen, diese kranke Polarität kann nicht durch materielle Heilmittel geheilt
werden, sondern nur durch Polarität Ebensowenig können Wunden,
die eine Störung der Polarität als Ursache haben, durch materielle Mittel
geheilt werden, vor allem muß die Polarität geheilt werden, dann heilt
die Wunde. Daher zeigt diese Astralmedizin ihre höchste Wirksamkeit
in der Behandlung aller Wunden, aus welcher Ursache sie entstanden
seien. Und wenn das Leben seinem Ende entgegengeht, bewahrt es diese
Medizin so lange als nur möglich und zeigt seine Wirksamkeit bis zum
letzten Augenblick. „Dann/' sagt der Meister, „erlischt das Leben, weil das
Feuer, ignis (die Polarität), nicht mehr vollständig ist und erlöschen
muß«.

5 £ © sind die Medizin, das Geistige, die Arznei ist das Materielle;
das Heilmittel im eigentlichen Sinne ist die Vereinigung der Medizin
mit der Arznei, um so auf die Lebenspolarität einzuwirken und diese
zugleich mit dem kranken Körper zu heilen. Wie der Mensch, so stehen
auch die Elemente, Metalle, Mineralien, Pflanzen unter dem Einfluß der

siderischen $ £ © , d. h. der H--± Polarität des Makrokosmos; die

Polarität ist das allgemeine, siderische, durchgeistigte Element, das alle
Dinge eint, in ihrer Form erhält und bestimmt.

Die Alchemisten lehren, daß zur Erzielung wunderbarer Heilungen
es bei der Herstellung der Heilmittel nicht nötig ist, die Metalle, Mineralien
und Pflanzen ganz aufzulösen, da die Materie als solche nie das Leben
beeinflussen kann. Nur das Astrale, die Polarität kann das. Sprechen
wir uns klarer aus! Das Gold polarisiert anders als Blei. Zur Erzielung
einer Heilung braucht man nicht die Materie des Goldes und Bleies.
„Denn," sagt der Meister, „wer die Weisheit besitzt, zerstört nicht die
Metalle und reinigt sie nicht, um ihr innerstes Wesen in der Wurzel zu
finden, sondern er sucht nur den goldenen Magneten in der einzigen
Materie". Welche unerbittliche Logik finden wir in dieser Kunst der
Alchemisten und wie ist sie geeignet, unsere Bewunderung zu erregen,
besonders wenn wir sehen, daß die Erfahrung ihre Aussagen bestätigt
und die beweisenden Tatsachen heute wie früher Staunen erregen.

Das wunderbare Wissen der Meister wird nur noch mehr verwundern
, wenn wir beim Durchgehen ihrer Rezepte z. B. diese Bemerkung
finden: „Dieses Metall, jenes Mineral ist reich an Merkur, sein
Sulfur und Sal sind sich gleich." Sie hatten die Stoffe, deren sie sich
bedienten, nicht nur rücksichtlich der Polarität im allgemeinen studiert,
sondern inbezug auf jede Polarität im besonderen. Daher genügte auch
eine geringe Zahl Metalle, Mineralien und Pflanzen, um ins unendliche
hinein die Bestandteile ihrer Mittel zu wechseln. Der Verstand kann* es
kaum fassen, über welche Unzahl Mittel sie so verfügten und mit welchen
feinen Unterschieden sie dieselben bereiten konnten. Sie haben uns so
eine reiche Quelle therapeutischer Kenntnisse hinterlassen. Das ist wahrhaft
eine Kunst, groß und schön wie die Natur, würdig der genialen
Meister, die sie begründet. Ohne Zögern können wir behaupten, daß
ihre Kunst den schönsten Werken des Altertums nicht nachsteht.

Zum Schluß stellt sich noch die Frage, wie die Altmeister ihre
Universalmedizin, den Stein der Weisen, die Polarität, herstellen. Wie
erhielten sie 5 4 und © von den Metallen, Mineralien und Pflanzen?
Der Meister antwortet: „Das Geheimnis wird von dem Weisen, dem Philosophen
der Natur gefunden werden; verborgen wird es aber denjenigen
bleiben, die in großer Zahl wähnen, das Geheimnis zu besitzen, ohne
das Verständnis der Natur zu haben, so daß unter Hunderttausenden


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